Zwischenruf: Der Hoffnung nachspüren
Pastor Thorsten Kröncke, Ev-luth. Elisabeth-Kirchengemeinde Langenhagen

Schon als Kind mochte ich den Gottesdienst an Heilig Abend besonders gerne. Mir gefiel vor allem, dass die Kirche an diesem Abend voll war. Und dass alle die Lieder kannten und mitgesungen haben. Und dass man spüren konnte, dass eine große Erwartung in der Luft lag.
Heute geht es mir immer noch so. Na klar, werden Sie denken, der freut sich, dass ihm so viele zuhören. Aber das ist es nicht nur. Und ich frage mich, woran es wohl liegt, dass nach wie vor so unglaublich viele Menschen am 24. Dezember in die Gottesdienste gehen.
Zwei Antworten fallen mir ein. Zum einen ist es Tradition. „Das gehört einfach dazu“, könnte man sagen. Was ich selbst als Kind als gut und sinnvoll erfahren habe, das will ich meinen Kindern natürlich auch weitergeben. Und der Brauch, an diesem Tag zur Kirche zu gehen, gehört dazu.
Zum anderen ist da aber noch mehr. Und das hängt mit der besonderen Erwartung zusammen, die an diesem Abend in der Luft liegt. An Heilig Abend wird die Sehnsucht in uns ganz stark, dass es noch etwas anderes geben muss als unser tägliches Einerlei. Der Wunsch, dass unsere Welt wie sie ist nicht der letzte Stand der Dinge bleibt. Die Hoffnung, dass hinter den Dingen noch mehr ist.
Diese Hoffnung kommt mit dem Kind in der Krippe zur Welt. Und deshalb sind unsere Kirchen der richtige Ort, dieser Hoffnung nachzuspüren. Auch in diesem Jahr seien Sie dort wieder herzlich willkommen!