Wunderbar vielfarbig und spannungsgeladen

Begeisterter Applaus für Haydns Schöpfung in der Elisabethkirche

In monatelangen Proben hatten sich Kantorei und Projektchor unter der Leitung von Arne Hallmann auf das Konzert vorbereitet. Foto: Andrea Hesse

Es war ein großer Erfolg: Minutenlang applaudierte das Publikum in der nahezu ausverkauften Elisabethkirche in Langenhagen im Stehen, immer wieder mussten sich die Mitwirkenden verbeugen. Es sei das schönste Konzert gewesen, das er in den vergangenen Jahren in der Kirche gehört habe, sagte ein Besucher, und sicherlich konnten ihm viele zustimmen.

Als Jahreskonzert führte Kantor Arne Hallmann am Ewigkeitssonntag mit der Kantorei der Elisabeth-Kirche, einem Projektchor aus dem Kirchenkreis, der Kammersymphonie Hannover und drei Solisten „Die Schöpfung“ auf, Joseph Haydns großes Oratorium, das 1798 in Wien uraufgeführt wurde. Untergliedert in drei Teile erzählen Chor und Orchester darin die Schöpfungsgeschichte, kommentiert von den Erzengeln Gabriel, Uriel und Raphael. Der Chor der himmlischen Heerscharen lobpreist den Herrn, bis im letzten Teil der Komposition das erste Menschenpaar, Adam und Eva, in den Lobgesang einstimmen.

Sopranistin Natascha Dwulecki glänzte in den Rollen des Erzengels Gabriel und der Eva. Foto: Andrea Hesse
Sopranistin Natascha Dwulecki glänzte in den Rollen des Erzengels Gabriel und der Eva. Foto: Andrea Hesse

Beeindruckend die musikalische Vielfalt des berühmten Oratoriums, in dem Chor, Orchester und Solisten ihr ganzes Können zeigen konnten: vom dunklen, formlos wabernden Chaos, das zu Beginn des ersten Schöpfungstages auf der Erde herrschte, über die jubelnde Begrüßung des Lichts auf der Welt, den donnernden Löwen, das flirrende Heer der Insekten und das grandiose Liebesduett von Adam und Eva bis zum Lobgesang des Schlusschores. Wunderbar vielfarbig und spannungsgeladen war diese Aufführung, die allen Beteiligten, insbesondere dem Dirigenten Arne Hallmann, größte Konzentration abverlangte. Großartig war ihm auch die Besetzung der drei Erzengel gelungen: eher distanziert sang Tenor Sung-Keun Park den Uriel, Bass Frank Schneiders gab Raphael ein manchmal fast augenzwinkerndes Format und in der Rolle des Gabriel glänzte Natascha Dwulecki mit ihrem klaren, Kirchenschiff füllenden Sopran.

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