„Wir kommen als Fremde und gehen als Freunde“
Zehn Jahre Ambulanter Hospizdienst Burgwedel – Isernhagen – Wedemark

Seit zehn Jahren gibt es den Ambulanten Hospizdienst Burgwedel-Isernhagen-Wedemark, und seit zehn Jahren geht es den ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden vor allem um eines: Sie wollen Menschen darin unterstützen, ihre Würde zu wahren. „Gott hat keine Hände – nur die der Menschen“, drückte es Superintendent Holger Grünjes aus. Diese Hände seien die der ehrenamtlichen Begleiterinnen, die sterbende Menschen und ihre Angehörigen nicht allein lassen und Trost in ihre Wohnungen und Häuser bringen. Im Namen des Trägers, des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen, drückte der Superintendent im Rahmen einer Feierstunde im Amtshof seinen großen Dank für die seit Jahren geleistete Arbeit aus.
Etwa 400 Sterbebegleitungen habe es in den zurückliegenden zehn Jahren gegeben, berichteten Mitarbeitende des Hospizdienstes am Rande der Feier. 49 Ehrenamtliche verschiedenen Alters sind zurzeit als Begleiterinnen aktiv; Männer sind im Hospizdienst kaum vertreten. „Meistens kommen wir als Fremde und oft gehen wir als Freunde“, berichtete Koordinatorin Ute Rodehorst den knapp 200 Gästen, die an der Feierstunde teilnahmen. Manchmal allerdings sei die verbleibende Zeit dafür einfach zu kurz.
Ein Konzert als Geschenk zum Geburtstag: Mitglieder des Johann-Strauss-Orchesters.
Caren Marks, Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin im Familienministerium, erinnerte an die Gründung der damaligen Hospizinitiative durch die verstorbene Burgwedelerin Christine Müller. 2006 wurde diese Initiative ins Leben gerufen; ein Jahr später nahmen die ersten elf Begleiterinnen nach ihrer Ausbildung die Arbeit auf. „Wie aus einer Idee eine Aufgabe erwächst und zu einem Fels in der Brandung wird – das kann man hier sehen“, so Caren Marks.
In ihren Grußworten dankten auch Gerd Klaus, Vorsitzender des Hospiz- und Palliativverbandes Niedersachsen, und Burgwedels Bürgermeister Axel Düker in Vertretung aller Bürgermeister der Region den Mitarbeitenden des Ambulanten Hospizdienstes. „Sie praktizieren Menschenwürde“, fasste Gerd Klaus das Entscheidende zusammen. Dass die Hospizarbeit sicherlich belastend, vor allem aber persönlich bereichernd sei, machten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Bärbel Wille und Hannelore Keilholz klar. Die Tätigkeit der hauptamtlichen Koordinatorinnen Ute Rodehorst und Ursula Nacke gebe ihnen die nötige Sicherheit für ihre Aufgabe. Die Koordinatorinnen wiederum bedankten sich bei jeder ihrer Mitarbeitenden mit einer Rose.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde im Amtshof von Solistinnen und Solisten des Johann-Strauss-Orchesters: Istvàn Szentpàli und Magdalena Zagozdzon an der Violine sowie Claudia Rinaldi am Klavier und Christine Balke am Cello hatten die Auswahl ihrer Musikstücke dem Anlass angepasst und ernteten für ihren sensiblen Vortrag großen Beifall. Ihr Konzert war ein Geschenk zum zehnten Geburtstag des Hospizdienstes.
Im Anschluss kamen Gäste und Mitarbeitende noch zu Gesprächen bei einem Glas Sekt im Foyer des Amtshofes zusammen. „Diese gelungene Feier gibt uns als Hospizdienst neuen Schwung, um uns unserer Aufgabe auch weiterhin mit Engagement und Einsatzbereitschaft zum Wohle der von uns begleiteten Menschen zu widmen“, stellte Ute Rodehorst zum Ende der Feier zufrieden fest.