„Wir haben ein berührendes Fest erlebt“

Klare Haltung und Initiativen der Gemeinden zu Weihnachten wurden anerkannt

Mit Freude und Kreativität: In Engelbostel und Schulenburg erfreuten Amelie Kokorsky (links) und Enya Siebert am Heiligen Abend Kinder mit Weihnachtsgrüßen. Foto: Rainer Müller-Jödicke
Mit Freude und Kreativität: In Engelbostel und Schulenburg erfreuten Amelie Kokorsky (links) und Enya Siebert am Heiligen Abend Kinder mit Weihnachtsgrüßen. Foto: Rainer Müller-Jödicke

„Für mich war es vielleicht das berührendste Weihnachtsfest, das ich erlebt habe“, sagt Debora Becker, Pastorin der evangelischen Kirchengemeinde St. Martini in Brelingen. Im Kreis ihrer Kolleginnen und Kollegen berichtet sie davon, dass sich die Gemeindemitglieder durchweg positiv zum Verzicht auf Präsenzgottesdienste am Heiligen Abend geäußert hätten und die alternativen Angebote dankbar annahmen. „Ich habe einen Zoom-Gottesdienst für Kinder gefeiert, an dem etwa 100 Familien teilgenommen haben“, berichtet Becker – und erzählt weiter vom „Friedensreich der Kuscheltiere“, das in diesem Gottesdienst eine Rolle spielte.

Ähnlich wie Becker äußern sich auch die übrigen Pastorinnen und Pastoren aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen: „Für uns war es richtig, die Präsenzgottesdienste abzusagen – ich habe total gute Reaktionen darauf bekommen“, berichtet Rainer Henne aus Fuhrberg. Er freut sich über zahlreiche Aufrufe des Fuhrberger Krippenspiels im Netz und erinnert sich amüsiert daran, dass beim Heiligabend-Segen in den Fuhrberger Straßen bald das Megaphon ausfiel: „Ich hab halt meinen Segen gebrüllt.“

Fast 1.800 Mal wurde auch das Krippenspiel der St.-Marcus-Kirchengemeinde Wettmar aufgerufen, berichtet Pastorin Reni Kruckemeyer-Zettel; eine Zahl, über die sich alle Beteiligten sehr freuen. Wettmars Pastorin berichtet auch davon, dass die Reaktionen nach dem Verzicht auf Präsenzgottesdienste durchweg positiv waren – mit nur zwei Ausnahmen. „Und eine der Kritikerinnen hat sich bei mir entschuldigt, nachdem sie erlebt hatte, wie präsent wir zu Weihnachten waren.“

„Wir haben ein berührendes Fest erlebt“, sagt auch Superintendent Holger Grünjes. Viel trug dazu ein gemeinsames Videoprojekt aller sieben evangelischen Kirchengemeinden in Langenhagen bei: In schlichter Form trugen sie die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas-Evangelium vor und sprachen mit dieser Aufnahme zahlreiche Menschen an. „Die Botschaft des Zusammenstehens aller Gemeinden in der Stadt wurde verstanden“, berichtet Grünjes, der sich über zahlreiche positive Reaktionen, unter anderem von Bürgermeister Mirko Heuer, freute. Viele kamen auch zum stillen Gebet und zum Blick auf die Krippe in die offene Elisabethkirche.

Wie wichtig die Verständigung der Pfarrämter im Vorfeld des Verzichts auf Präsenzgottesdienste war, betonen Pastor Falk Wook aus Godshorn und Pastor Jens Blume aus Burgwedel: „Die klare Haltung unseres Kirchenkreises in dieser Frage war eine große Unterstützung“, sagt Wook. „Dafür möchte ich mich bedanken.“ Auch Blume betont, wie wichtig der Rückhalt aus den benachbarten Pfarrämtern für die Entscheidung seines Kirchenvorstandes war.

„Es war richtig, dass wir das kollegiale Miteinander gesucht, uns verständigt und eine Haltung entwickelt haben – das haben die Menschen anerkannt“, stellt Superintendent Grünjes fest. „Und sie haben auch wahrgenommen, mit wie viel Freude und Kreativität überall im Kirchenkreis besondere Angebote gemacht wurden.“

Einige Gemeinden des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen verzichten aufgrund der aktuellen Infektionslage noch bis zunächst Ende Januar auf Präsenzgottesdienste; andere feiern sie unter strikter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Ende Januar werden sich die Pfarrämter dann erneut verständigen, wie es weitergehen kann. Informationen zu den Gottesdiensten im Januar sind auf den Webseiten der Kirchengemeinden und in den Lokalzeitungen zu finden.

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