Werden Sie zum Faultier!

Vikar Sebastian Müller, St.-Paulusgemeinde Langenhagen

©Bornemann
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Haben Sie sich schon mal im Zoo die Faultiere etwas länger angeschaut? Ich finde Faultiere sind äußerst faszinierende Tiere. Es gibt Zweifingerfaultiere und Dreifingerfaultiere. Im Grunde ist Trägheit der einzige Wesenszug dieser Tiere.

Das Faultier schläft oder ruht im Durchschnitt 20 Stunden am Tag. Stets hat es dabei ein gutmütiges Lächeln auf den Lippen. Am regesten ist das Faultier bei Sonnenuntergang, wobei das Wort Rege hier mit größter Vorsicht verwendet werden muss. Ein motiviertes Tier bewegt sich mit seiner hängenden Haltung etwa 400 Meter pro Stunde in den Ästen eines Baumes. Unmotivert – und dieser Zustand ist weit häufiger bei Faultieren anzutreffen – legt es etwa 4 bis 5 Meter in der Stunde zurück.

Gerade haben in den Schulen die Sommerferien angefangen. Viele nehmen sich frei und fahren in den Urlaub. Der perfekte Zeitpunkt mal zum Faultier zu werden! Mein Wunsch: Machen Sie es mal wie das Faultier. Gönnen Sie sich eine Pause. Nur, wer sich auch mal eine Auszeit gönnt, hat Energie, wenn’s wieder ernst wird und der Alltagsstress beginnt.

Schon in der Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel heißt es:

„Und Gott vollendete am siebenten Tage seine Schöpfung, und er ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.“

Dazu ein kleiner Tipp von mir: Auch am Urlaubsort eignen sich Kirchen dazu besonders gut, mal zur Ruhe zu kommen und nichts zu tun!

Das Faulsein des Faultieres ist seine große Stärke. Es überlebt, weil es so langsam ist. Seine Trägheit und Schläfrigkeit schützt es sogar vor seinen Feinden wie dem Jaguar. Diese nehmen das Faultier nämlich überhaupt nicht wahr. Faulsein rettet Leben!

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