Was mir nützlich ist

Pastor Fabian Gartmann, Ev.-luth. St. Marienkirchengemeinde Isernhagen

Pastor Fabian Gartmann
Pastor Fabian Gartmann

Jetzt sind sie bald wieder hier und da zu sehen. An den schwarzen Punkten auf ihrem roten Panzer zählen Kinder oft ihr Alter ab. Auch wenn das erwiesenermaßen eine Legende ist. Aber um den Marienkäfer ranken sich viele Erzählungen. Das kleine Insekt hat eine Karriere als Glückssymbol gemacht. Es ist ein beliebtes Motiv auf Glückwunschkarten und in der Kunst. Seine rote Farbe wird oft mit Liebe assoziiert. Einem Mann stehe die Heirat bevor, sollte ein Käfer auf ihm landen, heißt es in manchen Gebieten. Und die Sekunden bis zum Abflug vom Zeigefinger einer jungen Frau deuten auf die Jahre, die sie noch bis zur Hochzeit warten muss. 

Weil der Marienkäfer sich von Blattläusen und Spinnmilben ernährt, waren ihm Bauern und Gärtner schon seit jeher freundlich gesinnt. Der kleine Nützling wurde als Geschenk der Jungfrau Maria gesehen, daher der Name. Protestantisch gesinnte Käferkundler wollten Maria hingegen vermeiden und nannten ihn Herrgottskäfer oder Jesuskäferlein.

Vielleicht mag der Marienkäfer auch religiös „nützlich“ sein. Weil er daran erinnert, in den Erlebnissen des Alltags -  gerade  in den kleinen Dingen - einen Wink Gottes zu erblicken und daraus Glück und Mut und Hoffnung zu schöpfen. Symbolisch gesehen kann der Marienkäfer zum Nachdenken anregen, was im eigenen Leben nützlich ist und was einem eher schadet.

Prüft aber alles und das Gute behaltet.“ (1.Thess 5,21),

so hat es schon der Apostel Paulus empfohlen. Die Fastenzeit, die jetzt beginnt, lädt im besonderen Maße zu einer solchen Besinnung ein. Sich ausgiebig Zeit dafür zu nehmen und auf Ungeduld zu verzichten, dazu ruft die diesjährige Fastenaktion unter dem Titel „Augenblick mal! Sieben Wochen ohne sofort“ auf (www.siebenwochenohne.de). Denken Sie daran, wenn das nächste Mal ein Marienkäfer auf Ihnen landet, - und gönnen Sie sich einen nachdenklichen Moment. Es wird Ihnen nützen!

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