Was ist Glück?
Pastor Volkmar Biesalski, Ev.-luth. St.-Michaelis-Kirchengemeinde Bissendorf

Glücksratgeber haben in den ersten Wochen eines neuen Jahres Konjunktur. Jeder möchte gerne ein wenig an den Rädchen des vermeintlichen Schicksals drehen und alles zum Guten, ins Glück wenden.
In einer kleinen Geschichte wird dies so beschrieben:
Rabbi Chajjim von Zans pflegte zu sagen, dass die meisten Menschen hin- und herreisen, immer im Kreis herum, auf der Suche nach Glück und der Jagd nach Reichtum, und enttäuscht sind, wenn sie weder das eine noch das andere finden. Vielleicht wäre es besser, meinte der Rabbi, wenn sie einmal anhielten und dem Glück erlaubten, sie dort zu finden, wo sie sind.
Wir Menschen tun uns schwer mit dem Glück. Die Suche nach dem Glück ist ein steiniger Weg.
Die Jahrslosung 2014 lädt dazu ein, diese Wege zu bedenken.
Woran soll man sich halten ? Ist der „weltliche“ Weg der richtige? Der, der nicht mit Gott im Leben rechnet? Oder ist es die Nähe zu Gott, die mich am Ende trägt und erhält?
Der Psalmbeter hat für sich eine Antwort gefunden. Als er über das nachdenkt, was ihm wichtig im Leben ist, da kann er sagen :
Gott nahe zu sein ist mein Glück.
Es sind die letzten Worte des Psalms 73. In diesem Vers klingt etwas aktives mit. Sich zu Gott halten: Eine Hinwendung zu Gott und den Menschen, wie wir es in einem Gleichnis von Jesus von Nazareth hören: Wer sich den Hungrigen, Nackten, Fremden, Kranken und Gefangenen zuwendet, der wendet sich Gott zu:„Das, was ihr einem der Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan…“
Die passive Dimension dieser Losung lautet :“Gott ist mir nahe“. Dies erinnert mich an den Segen Gottes, die schützenden Hände über meinem Leben.
Ich denke an die Nähe Gottes in allem, was ich tue, wohin er mich führt.
Die Losung erinnert und fordert zugleich auf. Zwei Sichtweisen, die wir brauchen, um unseren Glauben zu leben. Ihn zu empfangen und ihn weiterzugeben.
Eine schöne Aufgabe, die uns in 2014 begleiten wird.