„Wann machen wir das wieder?“
Sprachferien für geflüchtete Kinder und Jugendliche

„Wie wäre es mit Sprachferien? Das wäre genau das Richtig für unsere jungen Geflüchteten.“ Diese Bitte wurde im Frühjahr an Annika Kruse, kirchliche Ehrenamtskoordinatorin für die Arbeit mit Geflüchteten, herangetragen. Verschiedene ehrenamtlich tätige Unterstützerkreise wünschten sich ein Ferienangebot für Kinder und Jugendliche aus geflüchteten Familien – und die Diakonin ließ sich nicht lange bitten. „Weil die Ehrenamtlichen alle ohnehin sehr aktiv und eingebunden sind, brauchte es zusätzlich jemanden, der das in die Hand nimmt“, erzählt sie. Auch Justyna Scharlé, Integrationsbeauftragte der Stadt Langenhagen, war begeistert und stellte personelle und finanzielle Unterstützung sowie Räume in Aussicht.
Gemeinsam mit Pascal Steidel, Praktikant im Langenhagener Rathaus, stieg Annika Kruse in die Planung ein, warb mithilfe der Lokalzeitungen um ehrenamtliche Unterstützung und hatte damit bald Erfolg. Ende Juni ging es dann los: 23 Jugendliche aus verschiedenen Nationen kamen im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Zum Guten Hirten in Godshorn zusammen, um ihr Deutsch weiter zu verbessern und gemeinsam Ausflüge zu unternehmen. „Obwohl es große Altersunterschiede gab, entstand schnell ein Gruppengefühl und zu unserer Freude gingen alle sehr respektvoll miteinander um“, erzählt Annika Kruse.
In der zweiten Woche gab es dann ein Programm für die Jüngeren: Im sogenannten Würfel des Langenhagener Integrationsbeirates im Eichenpark lernten 17 Sechs- bis 14-Jährige den Umgang mit den deutschen Artikeln, mit Possessivpronomen und Satzbauregeln. „In Kleingruppen, die niveauspezifische Aufgaben meisterten, stand für jeweils zwei bis fünf Kinder eine Betreuerin oder ein Betreuer zur Verfügung, sodass wir alle immer gut im Blick hatten“, erzählt Annika Kruse. Fußball, Tanzen und der alte Sport Indiaca standen in den Pausen auf dem Programm, nachmittags ging es dann zum Flughafen Langenhagen, zum Stadtteilbauernhof im Sahlkamp, zum Geocachen und ins hannöversche Rathaus. „Hier haben einige der Jugendlichen echtes Interesse an der Politik gezeigt“, erzählt Annika Kruse.
Besonders dankbar war die Diakonin für die Unterstützung der ehrenamtlichen Sprachlehrerinnen und -lehrer: „Sie haben uns ermutigt, sie haben die Anmeldungen ihrer Sprachlernschülerinnen und -schüler entgegen genommen und sie standen uns beratend zur Seite.“ Kein Wunder also, dass am Ende die Stimmung bei allen Teilnehmenden einhellig war: „Was, schon zu Ende? Wann machen wir das wieder?"