Wahlbeteiligung ist in Fuhrberg am höchsten

Kirchenvorstandswahl: 59 Prozent der Gewählten sind Frauen

Die Evangelische Jugend in Kirchhorst beteiligt sich gerne an der Kirchenvorstandswahl; Superintendent Holger Grünjes (vorne Mitte) und Pastor Jens Seliger freut’s. Foto: Andrea Hesse
Die Evangelische Jugend in Kirchhorst beteiligt sich gerne an der Kirchenvorstandswahl; Superintendent Holger Grünjes (vorne Mitte) und Pastor Jens Seliger freut’s. Foto: Andrea Hesse
Sie durften erstmals wählen: Die Konfirmandinnen Paulina Lott (links) und Johanna Keller mit Pastor Rainer Henne (links) und Superintendent Holger Grünjes. Foto: Andrea Hesse
Sie durften erstmals wählen: Die Konfirmandinnen Paulina Lott (links) und Johanna Keller mit Pastor Rainer Henne (links) und Superintendent Holger Grünjes. Foto: Andrea Hesse

Die Mitglieder der Gemeinden im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Burgwedel haben ihre Kirchenvorstände gewählt: Am Sonntag waren insgesamt 44.225 Wahlberechtigte aus 18 Kirchengemeinden aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. 14,48 Prozent von ihnen nutzten diese Möglichkeit; damit lag die Wahlbeteiligung um knapp vier Prozent niedriger als bei der vorangegangenen Wahl im Jahr 2012.

„Natürlich hätten wir uns eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht“, sagt Superintendent Holger Grünjes. „Dennoch sehe ich sehr zuversichtlich in die Zukunft: An den Kandidaturen, in der Vorbereitung der Wahl und am Wahlsonntag hat sich gezeigt, dass sich viele Menschen mit Fantasie, Kreativität, großem Engagement und aus tiefer persönlicher Überzeugung für unsere Kirche engagieren. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Seine Rundreise durch einige Gemeinden am Wahlsonntag nutzte der Superintendent, um mit Wahlhelfern sowie Wählerinnen und Wählern in den Wahllokalen ins Gespräch zu kommen.

Der Wahlvorstand mit (von links) Jürgen Benk, Kerstin Rickert, Gisela Kaminski und Rudolf Kaminski begrüßte auch Dagmar Haempler, vor Jahren die erste Frau im Elzer Kirchenvorstand, im Wahllokal. Foto: Andrea Hesse
Der Wahlvorstand mit (von links) Jürgen Benk, Kerstin Rickert, Gisela Kaminski und Rudolf Kaminski begrüßte auch Dagmar Haempler, vor Jahren die erste Frau im Elzer Kirchenvorstand, im Wahllokal. Foto: Andrea Hesse

Die Wahlbeteiligung in den Gemeinden des Kirchenkreises schwankt zwischen 6,4 und 25,33 Prozent – eine große Spannweite, die unter anderem aus der Bevölkerungsstruktur im jeweiligen Gemeindegebiet, aus der städtischen oder ländlichen Lage und der individuellen Situation in der Gemeinde resultiert. Spitzenreiter mit 25,33 Prozent ist Fuhrberg. 

Das Durchschnittsalter der Gewählten liegt in den einzelnen Kirchenvorständen zwischen 42 und 57 Jahren; rund 59 Prozent von ihnen sind Frauen, rund 41 Prozent Männer. 163 Jugendliche unter 16 Jahren gaben ihre Stimme ab; erstmals waren junge Menschen ab 14 Jahren wahlberechtigt.

Dieter (von links) und Christa Leske kommen in der Mittagszeit ins Wahllokal der Emmaus-Gemeinde an der Ringstraße; Elke Zach und Wilhelm Zabel arbeiten im Wahlvorstand mit. Foto: Andrea Hesse
Dieter (von links) und Christa Leske kommen in der Mittagszeit ins Wahllokal der Emmaus-Gemeinde an der Ringstraße; Elke Zach und Wilhelm Zabel arbeiten im Wahlvorstand mit. Foto: Andrea Hesse

„Wir kennen die Kandidatinnen und Kandidaten in unserer Gemeinde und wir wählen natürlich diejenigen, die etwas für uns Jugendliche tun“, sagt Florian Schumann aus der Evangelischen Jugend in Kirchhorst. Die 14-jährige Paulina Lott, Konfirmandin in Fuhrberg, freut sich darüber, dass sie in ihrer Kirche mitbestimmen darf: „Wir haben im Konfirmandenunterricht über die Arbeit der Kirchenvorstände und über die Wahl gesprochen. Es ist gut, dass wir nicht warten müssen, bis wir 16 sind, sondern dass wir schon jetzt mitentscheiden dürfen.“ Johanna Keller, ebenfalls Konfirmandin in Fuhrberg, ergänzt: „Hier in Fuhrberg kennt jeder jeden. Wir können also ganz bewusst entscheiden, wen wir wählen – wir kennen die Kandidatinnen und Kandidaten.“

Janina Dollien (links) und Viktoria Tießen geben ihre Stimme ab; als Wahlvorstand sind (von links) Thomas Menzel, Roswitha Meyer und Dr. Klaus Schneider in der Elisabeth-Gemeinde tätig. Foto: Andrea Hesse
Janina Dollien (links) und Viktoria Tießen geben ihre Stimme ab; als Wahlvorstand sind (von links) Thomas Menzel, Roswitha Meyer und Dr. Klaus Schneider in der Elisabeth-Gemeinde tätig. Foto: Andrea Hesse

Janina Dollien und Viktoria Tießen, junge Wählerinnen aus der Elisabeth-Kirchengemeinde in Langenhagen, haben nicht gezögert, ins Wahllokal zu kommen: „Wir kennen einige der Kandidatinnen und Kandidaten persönlich und die anderen vom Sehen. Wir engagieren uns seit drei Jahren als Teamerinnen in der Evangelischen Jugend und es war uns sehr wichtig, jetzt auch bei der Kirchenvorstandswahl mitzuentscheiden.“ Ihr Wahlrecht genutzt hat auch Barbara Ludorf, die sich nach ihrer Ankunft im Wahllokal der Elisabeth-Gemeinde erst einmal ausruhen muss: „Ich bin mit meinem Rollator zu Fuß vom Straßburger Platz hier hergekommen, das ist ganz schön weit“, erzählt die ältere Dame. „Aber die Wahl muss sein.“ 

Im Wahllokal der Kirchengemeinde Elze-Bennemühlen geht es sehr familiär zu: Almut Grube-Orlowski hat gekocht und lädt Rudolf Kaminski, Jürgen Benk, Kerstin Rickert und Gisela Kaminski vom Wahlvorstand zum Essen ein. Überhaupt zeichnet das Familiäre diese Kirchengemeinde im Norden der Wedemark aus: Fast jede Wählerin und jeder Wähler wird namentlich begrüßt, der eine oder andere Schnack am Rande gehalten. „Wir im Wahlvorstand sind alles Alteingesessene und kennen viele unserer Gemeindeglieder persönlich“, erklärt Kerstin Rickert.

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