Von Engelsgesang entführt
Ensemble Voktett gestaltete ein Konzert für den Hospizdienst

Nicht allein zum Beginn der dunkleren Jahreszeit, sondern auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie war es eine schöne Idee, durch „Engelsgesang“ etwas Licht in die Herzen der Zuhörer*innen zu bringen: Unter der Überschrift „Engelslieder“ hatte der Ambulante Hospizdienst Burgwedel – Isernhagen – Wedemark zum Konzert in die Brelinger Kirche eingeladen. „Engel sind etwas Besonderes – sie tauchen auf, wenn man es nicht erwartet, sie berühren uns und bringen uns mit einer anderen Dimension in Kontakt“, stimmte Ute Rodehorst, Koordinatorin des Hospizdienstes, das Publikum auf diesen Abend ein.
Immer mit Bezug zum Thema Engel führte das hannoversche Ensemble Voktett sein Publikum durch die Klangwelten der verschiedenen Musikepochen und Kompositionsformen; ausgehend von einem frühen Antiphon über Auszüge aus einer spanischen Messe der Renaissance bis hin zu Kompositionen von Rachmaninow, Elgar und Rihm. In dem stimmungsvoll beleuchteten Kirchenraum ließen die Sängerinnen und Sänger Bilder russisch-orthodoxer Zeremonien entstehen und entführten ihre Zuhörer*innen nach Venedig in den Markusdom in frühbarocker Pracht. Dies alles in wunderbarer Abstimmung zwischen den vier Stimmlagen, verknüpft mit großer Dynamik und sauberer Intonation. Besonders eindringlich gelang Edward Elgars „Lux aeterna“, besondere Aufmerksamkeit durch seine politische Botschaft erhielt Wolfgang Rihms Chorstück „Mit geschlossenem Mund“ aus dem Jahr 1982 – eine eher nachdenkliche und betroffene Engelsstimme.
Am Ende des Konzertes kam, was von vielen erwartet wurde: „Denn er hat seinen Engeln befohlen“, die achtstimmige Motette von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Das Publikum bedankte sich stehend mit langem Applaus und wurde von den Sängerinnen und Sängern von Voktett schließlich nach zwei Zugaben in die Nacht entlassen.
Großen Dank richteten die Verantwortlichen des Hospizvereins an den Orgelbauverein St. Martini, durch dessen umsichtige Organisation dieser Konzertabend in Coronazeiten möglich wurde. Die Spenden des Abends in Höhe von 1.021 Euro kommen der Arbeit des Ambulanten Hospizdienstes zugute.