Vom Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit
Auch in der aktuellen Situation findet in Bissendorf kirchliches Leben statt

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit
(2. Timotheus 1,7) – dieses Bibelwort hat die Kirchengemeinde St. Michaelis Bissendorf über ihren Umgang mit der Corona-Pandemie gestellt. „Der Geist der Kraft ist in dieser Situation, sich selbst einmal zu stoppen und unterzuordnen; Besonnenheit heißt, das wirklich Notwendige zu finden, und der Geist der Liebe erinnert uns daran, dass es nicht um uns geht – sondern um die Verletzlichen in unserer Gesellschaft“, sagen die KV-Vorsitzende Elisabeth Wöbse, Pastor Thorsten Buck und Pastorin Wibke Lonkwitz.
Um sich in den Geist der Gemeinschaft zu stellen, finden in St. Michaelis seit dem 16. März keine Gottesdienste und anderen Veranstaltungen mehr statt. Dennoch geht das kirchliche Leben trotz vieler notwendiger Einschränkungen weiter: Pastorin Lonkwitz und Pastor Buck stehen für Telefongespräche – ganz ohne Ansteckungsrisiko – zur Verfügung, und die Glocken rufen wie immer zum Gebet. „Wir wollen mit dem Glockenläuten um 7, um 12 und um 17 Uhr ein Zeichen der Gemeinschaft geben“, sagt Thorsten Buck. Auf der Webseite der Gemeinde sind aktuell ein Abendgebet und eine Radioandacht zum Anhören eingestellt.
Als ganz praktisches und vor Ort wirksames Angebot haben Pfarramt und Kirchenvorstand in St. Michaelis gemeinsam mit den vier anderen evangelischen Kirchengemeinden in der Wedemark und dem Mehr-Generationen-Haus Mellendorf einen Einkaufsdienst ins Leben gerufen um Menschen, die in der aktuellen Situation besser in der Wohnung bleiben sollten, zu unterstützen.
Als sichtbares Zeichen für das kirchliche Leben brennt in diesen Tagen im Turmraum der Bissendorfer Michaelis-Kirche eine Kerze. Allen, die in den nächsten Tagen hier einen ruhigen Ort finden wollen, steht der Turmraum tagsüber offen.