Viele schöne Erlebnisse mit herzlichen Menschen
Birte Kiesé lebte für sechs Wochen im südafrikanischen Kirchenkreis Odi

Hinter Birte Kiesé liegt eine erlebnisreiche Zeit, die ihr noch lange in Erinnerung bleiben wird: Die 20-Jährige aus der Martins-Kirchengemeinde Engelbostel lebte jetzt für sechs Wochen im Kirchenkreis Odi in Südafrika und absolvierte dort ein Praktikum in einer Kindertagesstätte und einem Jugendnetzwerkzentrum. „Für mich waren diese sechs Wochen sehr bereichernd und eine richtig gute Erfahrung“, erzählt sie nach ihrer Rückkehr. Schon während ihres Aufenthaltes im Township Ga-Rankuwa sei ihr immer wieder ein Gedanke durch den Kopf gegangen: „Es ist so cool, dass ich das hier gerade erleben darf.“
Aus ihrer Heimatkirchengemeinde wusste Birte Kiesé davon, dass der Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen schon seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit dem südafrikanischen Kirchenkreis Odi pflegt. In einem Gespräch mit Pastor Rainer Müller-Jödicke bemerkte sie dann eher beiläufig, dass sie gerne in den Süden Afrikas reisen wollte – und war überrascht, wie schnell daraufhin alles ging. Von einem älteren Ehepaar in Ga-Rankuwa wurde sie als Gasttochter aufgenommen und lebte, für dortige Verhältnisse luxuriös, in einem eigenen Zimmer, verfügte über Strom und sauberes fließendes Wasser. Ihre Gastmutter fuhr sie mit dem Auto zu ihren Praktikumsstellen: „Aus Sicherheitsgründen durfte ich dort keinen Schritt ohne Begleitung tun“, erzählt Birte Kiesé.

Während der ersten beiden Wochen in Südafrika habe sie sich in der Kita und im Jugendzentrum sehr überfordert gefühlt: „Die Kinder sprechen kein Englisch und es gab so viele Mitarbeiterinnen, dass ich eigentlich immer nur zugucken konnte.“ Mit ihrer Hilflosigkeit sei sie aber überall auf Verständnis und große Geduld gestoßen und schon ab der dritten Woche wurde es einfacher. „Es hat Spaß gemacht, den Kindern das Lied ‚Er hält die ganze Welt‘ auf Englisch und mit den Gesten beizubringen“, erzählt die Engelbostelerin. Nur sehr wenig und stark abgenutztes Spielzeug gebe es in den Kitas, die sie kennenlernte, erzählt sie weiter; die Mitarbeitenden hätten sich aber durchweg große Mühe um die Kinder gegeben.
Neu schätzen lernte Birte Kiesé die Möglichkeit, sich in Deutschland frei und sicher zu bewegen – um sie vor unangenehmen oder gefährlichen Situationen in Südafrika zu schützen, ließen ihre Gasteltern und andere Aktive der Partnerschaft sie keinen Schritt alleine tun: „Sie haben sich mit viel Aufwand großartig um mich gekümmert“, erzählt sie. „Sonst hätte ich auch gar nicht gewusst, was ich mit meiner freien Zeit hätte anfangen sollen.“
Nach ihrer Rückkehr, die gerade noch rechtzeitig vor der weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus erfolgte, ist Birte Kiesé dankbar für die Möglichkeit, für einige Zeit in der südafrikanischen Kultur gelebt zu haben: „Ich habe dort so viele schöne Erlebnisse mit vielen herzlichen Menschen gehabt und konnte auch die wunderschöne Natur erleben.“ Nun zieht es sie in eine ganz andere Gegend der Welt: Wenn die Corona-Pandemie es zulässt, möchte sie noch in diesem Jahr nach Island reisen und dort für drei Monate auf einer Farm mitarbeiten.