Viele Akteure sorgen für gesunde Kinderfüße

Mehr als 120 Flüchtlingskinder bekommen gut passende Winterschuhe

Lothar Barke vermisst im Bissendorfer Gemeindehaus und in seinem Laden Kinderfüße. Organisatorische Unterstützung leisten dabei Pastorin Wibke Lonkwitz (von links), Martina Paulmann und Dorothea Diekmann. Foto: Andrea Hesse
Lothar Barke vermisst im Bissendorfer Gemeindehaus und in seinem Laden Kinderfüße. Organisatorische Unterstützung leisten dabei Pastorin Wibke Lonkwitz (von links), Martina Paulmann und Dorothea Diekmann. Foto: Andrea Hesse

Der Anstoß für die Aktion „Gesunde Füße“ kam von Siri Schmidt: „Im September habe ich festgestellt, dass viele Kinder aus Flüchtlingsfamilien in der Wedemark zu kleine Schuhe tragen“, erzählt sie. Bei einem Mädchen, das in Bissendorf in die erste Klasse der Grundschule geht, bemerkte sie sogar schon deutliche Druckstellen an den Füßen – die Schuhe, mit denen das Kind täglich zur Schule ging, waren zwei Nummern zu klein. 

Um nicht nur im Einzelfall helfen zu können, suchte sich die engagierte Flüchtlingshelferin aus Bissendorf Unterstützung: Sie holte die Bissendorfer Kirchengemeinde St. Michaelis, den Runden Tisch Integration der Gemeinde Wedemark und das Netzwerk für Flüchtlingshilfe und interkulturelle Arbeit mit ins Boot. Als Unterstützer gewonnen wurden auch die Schuhhandelsgruppe Kienast in Gailhof und Lothar Barke, Inhaber des gleichnamigen Schuhhauses in Bissendorf.

„Unsere Idee war es, den Familien ein Gefühl dafür zu geben, welche Schuhgröße ihre Kinder brauchen und sie möglichst auch gleich noch mit passenden Herbst- oder Winterschuhen zu versorgen“, sagt Siri Schmidt. Um dieses Ziel zu erreichen, informierte die Integrationsstelle der Gemeinde Wedemark alle Flüchtlingsfamilien mit Kindern und Jugendlichen über die geplante Aktion, Familie Kienast spendete 40 Paar neue Kinderschuhe und die Eltern der Henstorf-Kindertagesstätte sammelten noch einmal mehr als 50 Paar gut erhaltene gebrauchte Schuhe.

Anfang der Herbstferien lud das Aktionsbündnis dann alle Familien mit Kindern und Jugendlichen zum Maßnehmen ein: Im Gemeindehaus der Michaelis-Kirchengemeinde Bissendorf und auf dem Kienast-Gelände in Gailhof wurden die Füße von etwa 120 Mädchen und Jungen vermessen. In Bissendorf kam Lothar Barke mit dem Messbrett ins Gemeindehaus; Martina Paulmann notierte auf einer langen Liste hinter jedem Namen die richtige Schuhgröße. Als Mitglied des Kirchenvorstandes und des Runden Tisches ist sie so etwas wie die Verbindungsfrau zwischen kirchlichen und gemeindlichen Akteuren in der Flüchtlingshilfe.

Um alle Kinder im Anschluss an das Maßnehmen mit Herbst- und Winterschuhen ausstatten zu können, übernehmen die St.-Michaelis-Kirchengemeinde und das Netzwerk für Flüchtlingshilfe die Finanzierung der benötigten Schuhe. „Wir können dafür Mittel des Kirchenkreises und der hannoverschen Landeskirche für die Flüchtlingshilfe einsetzen“, berichtet Pastorin Wibke Lonkwitz. Ebenso wie Dorothea Diekmann, Vorsitzende des Netzwerkes Flüchtlingsarbeit, freut sie sich über das gute Miteinander, das Kirchengemeinde und Kommune, Netzwerk und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit der Aktion „Gesunde Füße“ einmal mehr unter Beweis gestellt haben.

 

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