Viel Aufbruch aber auch Sorgen um die Zukunft

Familienzentrum „Emma und Paul“ hat eine neue Koordinatorin

Nina Landers (von links), Annika Kruse und Sabine Behrens wollen ein tragfähiges Finanzierungskonzept für „Emma und Paul“ erarbeiten – und hoffen auf Unterstützung. Foto: Andrea Hesse
Nina Landers (von links), Annika Kruse und Sabine Behrens wollen ein tragfähiges Finanzierungskonzept für „Emma und Paul“ erarbeiten – und hoffen auf Unterstützung. Foto: Andrea Hesse

Da steckt viel von einem Aufbruch drin: Mit einer neuen Koordinatorin, gebündelten Kräften und einer personellen Anbindung an den Kirchenkreistag gibt das Langenhagener Familienzentrum „Emma und Paul“ jetzt Gas.

Gegründet vor neun Jahren als Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Kirchengemeinden Emmaus und St. Paulus, arbeitet das Familienzentrum kontinuierlich daran, sein gemeindeübergreifendes Konzept zur Unterstützung von Familien im Alltag weiterzuentwickeln. Für die Umsetzung vor Ort ist neben Diakonin Annika Kruse jetzt auch Nina Landers verantwortlich: Am 1. November hat die 27-jährige Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin ihre Stelle als Koordinatorin im Familienzentrum angetreten. Ihr ist es ein Anliegen, Familien die Möglichkeit zur Vernetzung im Stadtteil zu eröffnen und dazu ansprechende, niedrigschwellige Angebote vorzuhalten.

„Unsere offenen Nachmittage sind solche niedrigschwelligen Angebote für Familien“, erklärte sie jetzt in ihrer Vorstellung vor dem Kirchenkreistag Burgwedel-Langenhagen im Gemeindehaus der Emmaus-Kirchengemeinde. „Wir haben den Babytreff und den Familiennachmittag – dabei kommen die Besucherinnen und Besucher in einen Austausch über ihre speziellen Bedürfnisse als Familie und ein stützendes Netzwerk kann entstehen.“

Neben den regelmäßigen offenen Angeboten bietet das Langenhagener Familienzentrum auch regelmäßige Kurse an und kommt damit dem Wunsch von Besucherinnen und Besuchern nach einer festen Kursstruktur nach. Ein weiterer Baustein des Programms sind thematische Veranstaltungen, etwa zu Erziehungsfragen. Geplant ist aktuell auch eine Befragung von Familien in den südlichen Langenhagener Stadtteilen zu ihren Bedürfnissen und Wünschen an das Familienzentrum. Aktuell nehmen durchschnittlich etwa 150 Familien an den Angeboten von Emma und Paul teil.

Trotz der Aufbruchsstimmung bei Emma und Paul machen sich Pastorin Sabine Behrens (Emmaus) und Pastor Frank Foerster (St. Paulus) sowie Annika Kruse und Nina Landers dennoch Gedanken um die Zukunft: Die Finanzierung des Familienzentrums ist nur noch bis Sommer 2021 gesichert; dann laufen die regelmäßigen Zuschüsse des Kirchenkreises und die Projektförderung durch das Diakonische Werk aus. „Das Spendenaufkommen allein genügt nicht, um den Betrieb sicherzustellen“, sagt Sabine Behrens. „Wir sind auf eine kontinuierliche Förderung angewiesen.“

„Dieses Familienzentrum macht richtig gute Arbeit, tut dies meist aber im Verborgenen“, betonte Superintendent Holger Grünjes vor dem Kirchenkreistag. „Wir als Kirche in der Stadt müssen diese diakonische Arbeit im Blick haben – das ist ganz wichtig.“ In den südlichen Langenhagener Stadtteilen erfülle Emma und Paul eine wichtige Aufgabe; gleichzeitig sei das Einwerben von Spenden hier ungleich schwerer als etwa in Mellendorf, wo das evangelische Familienzentrum Emilie tätig ist. „Ich hoffe auf Solidarität unter den Kirchengemeinden in Langenhagen“, so Grünjes.

Personelle Unterstützung bekommt das Familienzentrum zukünftig direkt aus dem Kirchenkreistag (KKT): Christiane Höppner-Groth, Mitglied des KKT-Vorstandes, erklärte sich bereit, in der Lenkungsgruppe des Familienzentrums mitzuarbeiten und wurde durch das Gremium einstimmig dorthin entsandt.

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