Ungewöhnliches Kollektengeld ist sehr willkommen

D-Mark werden in der Kirchengemeinde Brelingen zu Diakonie-Mark

Mark und Pfennige nimmt die Kirchengemeinde St. Martini gern an und setzt sie als Diakonie-Mark ein. Foto: Friedrich Bernstorf
Mark und Pfennige nimmt die Kirchengemeinde St. Martini gern an und setzt sie als Diakonie-Mark ein. Foto: Friedrich Bernstorf

Ungewöhnliches Kollektengeld taucht immer mal wieder in den hölzernen Sammelkästen an den beiden Eingängen der Brelinger Kirche oder im Klingelbeutel auf: Die Münzen und hin und wieder auch mal ein Geldschein tragen die Bezeichnung Deutsche Mark – bis Ende 2001 offizielles Zahlungsmittel in Deutschland und die Vorgängerwährung des Euro.

„Wir sind auch für D-Mark und Pfennige dankbar“, sagt Kirchenvorsteherin Marion Bernstorf. „Wir bitten die Mitglieder unserer Kirchengemeinde darum, zu Hause nach längst vergessenen D-Mark-Beständen zu schauen und diese als ‚Diakonie-Mark‘ in die Kollektenkästen zu werfen oder bei größeren Beträgen den Weg über das Pfarrbüro zu wählen.“

Geld, das in die kleinen Holzkästen neben den Kirchentüren gespendet wird, dient der Hilfe für Menschen in Not in der eigenen Kirchengemeinde. „Für unsere eigene Diakonie“ steht als Erläuterung auf diesen Kästen. Mit dem Geld wird Menschen in Brelingen, Negenborn und Oegenbostel geholfen, die aufgrund einer akuten Notlage eine einmalige finanzielle Unterstützung brauchen. Dazu werden die D-Mark-Beträge bei der Deutschen Bundesbank in Euro umgetauscht.

„Oft sind es nur kleine Beträge, die mangels Masse vergeben werden können“, erzählt Marion Bernstorf. Doch auch damit könne geholfen werden, wenn mal ein Kleidungsstück, Schulbedarf, Spielsachen für Kinder, ein Zuschuss für die Klassenfahrt des dritten Kindes einer Familie oder ein regelmäßiges Mittagessen finanziert werden müssen.

„Auch bei uns gibt es Menschen, denen es finanziell nicht gut geht, obwohl sie jahrzehntelang gearbeitet haben“, beschreiben Marion Bernstorf und Pastorin Debora Becker die Situation. Sie haben festgestellt, dass die Zahl derer, die Hilfe brauchen, in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Mit dem Geld aus der Diakoniekasse versuchen sie, unbürokratisch zu helfen. Für die Koordination der diakonischen Hilfe ist Kirchenvorstandsmitglied Jutta Schräpel zuständig, die sich mit großem Einsatz um diese Aufgabe kümmert. Sie, wie auch die Pastorin und die übrigen Kirchenvorstandsmitglieder können bei Bedarf angesprochen werden; Vertraulichkeit wird dabei zugesichert.

Übrigens: Nach Angaben der Deutschen Bundesbank waren am 30. April 2021 noch DM-Banknoten im Nennwert von 5,78 Milliarden Mark und Münzen im Wert von 6,61 Milliarden, insgesamt also 12,39 Milliarden Mark, nicht umgetauscht. Das entspricht 5,1 Prozent der Geld-Umlaufmenge des Jahres 2000 (Quelle: Wikipedia).

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