Technischer Defekt löste Brand im Gemeindehaus aus

Krippenkinder werden übergangsweise in kommunaler Kita betreut

Brandermittler stellten einen technischen Defekt in der Elektrik als Auslöser für den Brand im Mellendorfer Gemeindehaus fest. Foto: Andrea Hesse
Brandermittler stellten einen technischen Defekt in der Elektrik als Auslöser für den Brand im Mellendorfer Gemeindehaus fest. Foto: Andrea Hesse

Ein technischer Defekt löste den Brand im Gemeindehaus der Kirchengemeinde St. Georg in Mellendorf aus: Nach Mitteilung von Brandermittlern und Versicherung entstand das Feuer in der Elektrik in der Zwischendecke des betroffenen Gebäudeteils.

In der Nacht zu Dienstag hatte das Feuer einen Teil des Gemeindehauses am Mellendorfer Kirchweg zerstört. In der früheren Dorfschule hatten bis dahin zwei Krippengruppen der Evangelischen Kindertagesstätte St. Georg ihr Domizil; im Dachgeschoss befand sich außerdem eine aktuell nicht vermietete Wohnung. Menschen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden, und auch die fünf Meerschweinchen und Kaninchen, die auf dem Krippengelände lebten, wurden von den Rettungskräften rechtzeitig in Sicherheit gebracht.

Betroffenheit und Hilfsbereitschaft

Das Feuer habe im Dorf große Betroffenheit ausgelöst, berichtete Pastor Michael Brodermanns während einer Kirchenvorstandssitzung am Donnerstagabend. Gleichzeitig spüre die Gemeinde viel Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt: „Das ermutigt uns sehr“, so Brodermanns. Einen großen Dank richtet die Gemeinde insbesondere an die Feuerwehr, die in der Brandnacht das Übergreifen der Flammen auf die benachbarte Kirche und den neueren Teil des Gemeindehauses verhinderte.

Schon am Dienstag begannen Caren Holstein-Lemke, Leiterin der Kita St. Georg, und Lars Arneke, pädagogische Leitung der Kindertagesstätten in Trägerschaft des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen, mit der Suche nach einem Übergangsquartier für die zwei Krippengruppen mit jeweils 15 Kindern, die bislang im Gemeindehaus untergebracht waren. Auch ihnen begegnete große Hilfsbereitschaft: So bot unter anderem die kommunale Kindertagesstätte KiTamiTu in Mellendorf übergangsweise Platz für eine Gruppe mit 15 Kindern an. „Zu dieser Lösung hat jetzt die Landesschulbehörde als Aufsichtsbehörde ihre vorläufige Zustimmung erteilt“, erklärte Arneke am Freitagmittag.

Gastfreundliche Aufnahme in der KiTamiTu

Ab Dienstag kommender Woche werden 15 Krippenkinder aus St. Georg in der KiTamiTu betreut; der dringendste Bedarf in den betroffenen Familien wird damit gedeckt. „Wir bekommen hier sehr schöne Räume und werden ausgesprochen gastfreundlich aufgenommen“, freut sich Caren Holstein-Lemke. Auch für die übrigen 15 Kinder würden intensive Gespräche für eine gute Lösung geführt; sie sei mit den Familien im Gespräch. Mehrere Eltern hätten darüber hinaus zugesagt, ihre Kinder für eine Übergangszeit Zuhause zu behalten.

Einig sind sich die Verantwortlichen in Kirchengemeinde, Kirchenkreis und Kirchenkreisamt darin, dass der Wiederaufbau des Gemeindehauses schnell erfolgen soll. Das zuständige Kirchenkreisamt hat dafür bereits erste Schritte in die Wege geleitet: Abstimmungsgespräche mit der Versicherung, die Inventarisierung des entstandenen Schadens, die Suche nach einem Architekten. Aktuell beschäftigen sich Statiker mit der Frage, ob die alte Schule, von der noch die Außenwände stehen, wieder aufgebaut werden kann oder aufgrund der starken Zerstörung vollständig abgerissen werden muss. „In etwa zwei Wochen rechnen wir mit einer Entscheidung“, sagt Michael Brodermanns.

Der neue Teil des Gemeindehauses, in dem das Familienzentrum „emilie“ untergebracht war, wird für etwa sechs Monate nicht nutzbar sein; das Elterncafé sowie die meisten anderen Gruppen aus dem Haus können ihre Arbeit jedoch im benachbarten Pfarrhaus, in den Nachbarkirchengemeinden, im Mehr-Generationen-Haus und in der katholischen Kirchengemeinde in Mellendorf fortsetzen. Für die Seniorenkreise konnte bislang noch keine Lösung gefunden werden.

Erleichterung herrscht bei allen Beteiligten darüber, dass das Gemeindehaus gut versichert war: Der Wiederaufbau sei abgedeckt, berichtet Michael Brodermanns. Teilweise aufkommen wird die Versicherung auch für die Mehrkosten, die als Folge des Brandes entstehen, etwa für die Anmietung von Räumen. Hierüber könne es jedoch erst dann Klarheit geben, wenn eine Lösung für alle Krippenkinder gefunden sei, betont Brodermanns.

Informationsveranstaltung am Sonntag

Für Sonntag, 26. Januar, lädt die Kirchengemeinde St. Georg zu einer Informationsveranstaltung für Gemeindemitglieder und Interessierte ein. Gegen 11 Uhr, im Anschluss an den Gottesdienst, werden Michael Brodermanns und Mitglieder des Kirchenvorstandes über den aktuellen Stand informieren.

Zurück