„Szenenwechsel“ schult die Wahrnehmung
EKN-Team filmt beim Praktikum in der evangelischen Kita in Mellendorf

„Ziel dieses freiwilligen Praktikums ist es unter anderem, die Wahrnehmung zu schulen“, sagt Anna Thumser. „Wen und was nehme ich wahr? Und wie reagiere ich auf das, was ich wahrnehme?“ Die Diakonin spricht von dem Projekt „Szenenwechsel“, das der Kirchenkreisjugenddienst in diesem Jahr zum wiederholten Mal in den Osterferien anbietet. Zehn Jugendliche haben sich dafür angemeldet; vier Tage lang arbeiten sie in den evangelischen Kindertagesstätten in Bissendorf, Mellendorf und Isernhagen, in der Pestalozzi-Werkstatt in Mellendorf, im Kinderpflegeheim Mellendorf und in der Patientenbücherei des Krankenhauses in Großburgwedel mit. Der Kreisjugenddienst organisiert die Einsatzstellen, besucht die Jugendlichen während ihres Praktikums und reflektiert mit ihnen das Erlebte im Gespräch.
„Szenenwechsel“ in der evangelischen Kita in Mellendorf (von links): Diakonin Anna Thumser, Kira-Nadin von Fintel, Anna Großkord und Marco Michalke. Foto: Andrea Hesse
Anna Großkord, Kira-Nadin von Fintel und Marco Michalke, 15 und 16 Jahre alt, haben ihren Einsatz im Rahmen von Szenenwechsel in der Kindertagesstätte der St.-Georgs-Kirchengemeinde Mellendorf-Hellendorf. Am ersten Tag stehen sie noch etwas abseits des Geschehens, aber schon am zweiten Tag kommen die Kinder gerne auf sie zu: „Spielst du mit mir Memory? Oder baust du mit mir einen Turm? Hilfst du mir beim Händewaschen?“ Für Marco, in diesem Jahr der einzige Junge unter den Szenenwechslern, hält der zweite Tag noch eine weitere Herausforderung bereit: Da das Projekt, das von der Landeskirche gefördert wird, in diesem Jahr zum zehnten Mal an den Start gegangen ist, kommt der Evangelische Kirchenfunk Niedersachsen (EKN) in die Kita in Mellendorf und begleitet ihn den Vormittag hindurch mit Kamera und Mikrofon. Zu Darstellerinnen in dem geplanten Film werden dabei auch Diakonin Anna Thumser und Erzieherin Anke Cohrs, in deren Bärengruppe Marcus sein Praktikum absolviert.
Ganz leicht fällt Marcus sein Auftritt vor der Kamera nicht, soll er doch mit den Kindern Fußball spielen – im „echten“ Leben nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung. Aber das Kamerateam möchte gerne rennende Kinder und einen rollenden Ball aufnehmen, also spielt Marcus mit. Er hilft den Kindern auch beim Händewaschen und klettert und rutscht mit ihnen – meistens zwei- oder dreimal, bis alles zur Zufriedenheit des Kamerateams abgedreht ist. Ob er später einmal mit Kindern arbeiten möchte, weiß er noch nicht – vielleicht hilft sein freiwilliges Praktikum ja bei der Orientierung.
Am Nachmittag dreht das EKN-Team dann in der Pestalozzi-Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Mellendorf und vermittelt so einen Eindruck davon, wie verschieden die Einsatzorte beim Szenenwechsel sind.