Seelsorgliche Gespräche waren sein Schwerpunkt

Die Ludwig-Harms-Gemeinde verabschiedet Pastor Enno Junge

Für Pastor Enno Junge aus Fuhrberg und seine Frau Inken Junge beginnt in wenigen Wochen ein neuer Lebensabschnitt: Im Gottesdienst am Nachmittag des zweiten Advent entpflichtete Superintendent Holger Grünjes den Fuhrberger Pastor, der elfeinhalb Jahre Gemeindepastor in der Ludwig-Harms-Gemeinde und Klinikseelsorger in Burgwedel mit jeweils einer halben Stelle war. Anfang des kommenden Jahres wird Enno Junge eine Stelle als Gemeindepastor im Raum Cuxhaven antreten.

„Am meisten haben mir die seelsorglichen Gespräche bedeutet – oft habe ich gemerkt, dass Gott dabei war, dass das Leben wieder heller wurde“, blickte Enno Junge in seinen Abschiedsworten im Gottesdienst zurück. Neben vielen schönen Gottesdiensten, Trauungen und Taufen seien es vor allem die seelsorglichen Gespräche in seiner Gemeinde und im Krankenhaus gewesen, die ihm viel bedeutet hätten: „Ich bin dankbar und demütig, dass Gott mich an vielen Stellen gebrauchen konnte.“ Enno Junge ließ auch anklingen, dass es in den vergangenen Monaten und Jahren nicht nur Harmonie in seiner Gemeinde gab; so habe er zugegriffen, als sich ihm im Alter von 57 Jahren die Chance bot, noch einmal etwas Neues zu wagen. „Wer den Kopf hängen lässt, dem gerät so manches aus dem Blick. Den Kopf zu heben heißt auch, sich Ziele zu setzen“, hatte er zuvor in seiner Predigt zum zweiten Adventsonntag gesagt – sicher auch im Blick auf die eigene Situation.

Das Führen, die Gemeindeleitung, sei nicht die Stärke von Enno Junge, merkte Kirchenvorsteher Dietrich Dobrodt in seinen Abschiedsworten an; der Schwerpunkt des Fuhrberger Pastors habe immer auf der Seelsorge, den Gesprächen und dem Predigen gelegen. „Sie gehören zu den guten Predigern“, so Dietrich Dobrodt, „und Sie haben uns immer ein Stück in Ihr Inneres schauen lassen – das finde ich menschlich und sympathisch.“ Mit aufrichtigem Dank und von Herzen kommenden guten Wünschen verabschiedete der Kirchenvorstand Enno und Inken Junge; spontaner Applaus der Gemeinde in der voll besetzten Kirche zeigte, dass er damit vielen aus der Seele sprach.

Superintendent Holger Grünjes erinnerte in seinen Worten zur Entpflichtung Enno Junges an die schwierige Situation, die dieser in Fuhrberg vorgefunden hatte: Nach zweijähriger Vakanz in der Gemeinde hatte der gebürtige Ostfriese seinen Dienst mit einer halben Stelle angetreten und es sei naturgemäß nicht leicht, die Ansprüche einer Gemeinde zu halbieren. Mit einigen Sätzen auf Platt, ihrer gemeinsamen „Muttersprache“, entpflichtete Holger Grünjes Enno Junge von seinen Aufgaben in Fuhrberg, bevor dieser sich bei einem Empfang im Gemeindehaus persönlich von vielen Gästen verabschieden konnte.

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