Richtung Krippe

Pastor Rainer Müller-Jödicke, Ev.-luth. Martinskirchengemeinde Engelbostel / Schulenburg

Krippenfiguren © epd
Krippenfiguren © epd

Wohin bloß mit den Krippenfiguren im Advent? Den gesamte Weihnachtsschmuck einschließlich Advetnskranz, Rentierfiguren und Strohsternen habe ich ausgepackt. Nur die Schachtel mit den Krippenfuguren liegt noch unten im Karton. Ich halte ihn in den Händen und mir graust schon vor dem zugigen und dunklen Spitzboden. Auf halber Treppe in Richtung Dachbodenstiege zögere ich und erblicke das lange schmale Regal neben der Treppe.

Und jetzt sind sie alle unterwegs auf dem Weg zur Krippe. Im langen Marsch stehen sämtliche Figuren aufgereiht: Der lustige Esel ist ganz vorn mit dabei und eilt noch vor Maria und Josef dem Ziel entgegen. Maria schleppt sich voller Vorfreude in Richtung Krippe, die Ankündigung der Geburt durch den Engel hat sie noch im Ohr. Josegf geht etwas skeptischer und sinnt noch über den Traum nach: Gott hatte ihm aufgetragen, bei seiner schwangeren Verlobten zu beleiben, auch wenn er sich nicht als der Vater fühle. Dann kommt der Hirte. Er ist so hungrig, dass ich am liebsten einen Spekulatius zustecken würde. Hoffnung für die Armen sehnt er herbei, und jemanden, der den Reichen und Mächtigen mal so richtig seine Meinung sagt. Ganz hinten schlurft der graue König. Wacker trottet er darum hinter den anderen beiden Königen her. Er ist müde von der langen Reise aus dem Morgenland, aber  er ist sich sicher, dass er bald sehen wird, was er in alten Schriften entdeckt hat und wohin der Stern ihn bringen wird: Der Heiland wird bald geboren werden.

Das Jesuskind habe ich noch versteckt, die Krippe steht aber als Zielpunkt da. Ich habe kurz überlegt, ob sich ein Schaf dort hineinlegen darf. Obwohl Jesus Christus auch als Lamm Gottes bezeichnet wird, habe ich das Schaf neben die KIrieppe gesetzt. Der Trog ist reserviert und bleibt noch frei: Vorerst müssen wir warten im Advent und bleiben unterwegs zur Krippe.

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