„Qualität braucht auch Räume“
Caren Marks und Marco Brunotte besuchen die Elisabeth-Kita

Seit fünf Jahrzehnten gibt es die Kindertagesstätte der Elisabeth-Kirchengemeinde in Langenhagen; in keiner Phase aber hat es so viele Veränderungen gegeben wie in den vergangenen fünf Jahren: Drei Halbtagsgruppen wurden in Ganztagsgruppen umgewandelt, eine Krippengruppe neu eingerichtet, die Zahl der täglich gekochten Mittagessen stieg von 60 auf 120, die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zwölf auf 21, die Häufigkeit von Elterngesprächen und -beratungen hat gegenüber früheren Jahren deutlich zugenommen.
„Das alles hat natürlich einen stark gestiegenen Raumbedarf zur Folge“, stellte Kita-Leiterin Tabea Pipenbrink am Dienstag im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Caren Marks und dem Landtagsabgeordneten und Langenhagener Ratsmitglied Marco Brunotte fest. Beide Politiker kommen mittlerweile regelmäßig in die evangelische Kita, um Impulse aus dem „realen Leben“ zu bekommen und sich über den Bedarf zu informieren, wie Caren Marks sagt. Als parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend brachte sie gute Nachrichten mit: Voraussichtlich noch in diesem Frühjahr werde im Bundestag die Aufstockung des sogenannten Sondervermögens zum quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesstätten beschlossen. Damit stünden für die Jahre 2017 bis 2020 jeweils 1,12 Milliarden Euro zusätzlich bereit – Geld, das vom Bund über die Länder an die Kommunen verteilt wird. „Ich bin sicher, dass das auch hier vor Ort ankommen wird“, sagt Caren Marks. „Niedersachsen gehört zu den Ländern, die Bundesmittel zuverlässig abrufen und verteilen, das klappt längst nicht überall so gut.“
Anders als im früheren Förderprogramm für Krippen sollen von den zusätzlichen Mitteln auch Einrichtungen, die ältere Kinder betreuen, profitieren. Gefördert werden insbesondere der Ausbau von Küchen und Bewegungsräumen sowie die Betriebskosten, damit also auch das pädagogische Personal. In der Elisabeth-Kita gibt es dazu ganz konkrete Pläne: „Wir wollen die Küche von 13 auf 21 Quadratmeter vergrößern und eine Cafeteria bauen, in der alle Kinder in Ruhe essen können“, erklärt Pastorin Bettina Praßler-Kröncke. Einen Speiseraum gibt es in der Kita bislang nicht, gegessen wird in den Gruppenräumen und im Bewegungsraum; außerdem gab das Team den Mitarbeiterraum her, um dort einen Schlafraum für die Kita-Kinder einzurichten. „Auch für die Drei- bis Sechsjährigen, die von morgens bis nachmittags in der Kita sind, ist eine Ruhephase ausgesprochen wichtig“, erklärt Tabea Pipenbrink. Der aktuell von den Mitarbeiterinnen genutzte kleine Raum ist gleichzeitig Pausen- und Besprechungsraum sowie Raum für Elterngespräche – oft führt das zu Terminkollisionen. In die Ausbaupläne wurde daher auch ein Mitarbeiterraum aufgenommen, außerdem die Erweiterung der Sanitäranlagen, da mittlerweile sowohl Frauen als auch Männer in der Kita arbeiten. Schließlich überlegt die Kita-Leitung auch, die Gruppenräume zu vergrößern und einen der Gruppenräume für eine integrative Gruppe vorzubereiten.
„Damit in den Kitas Qualität stattfinden kann, braucht es auch Räume“, sagt Caren Marks, die insbesondere für das täglich frisch in der Einrichtung gekochte Mittagessen ein dickes Lob aussprach. Um die notwendigen Räume zu finanzieren, hat die Elisabeth-Kirchengemeinde als Trägerin der Kita im vergangenen Jahr einen Antrag auf Förderung an die Stadt Langenhagen gestellt, der noch im Februar im Jugendhilfeausschuss beraten wird. Vielleicht wird dann ein Traum von Tabea Pipenbrink und Bettina Praßler-Kröncke ein bisschen realistischer: „Es wäre großartig, wenn wir im September zu unserem 50. Geburtstag auch den ersten Spatenstich für die Baumaßnahme feiern könnten.“