Pilgern mit leichtem Gepäck

Über 444 Kilometer ging es zur Partnergemeinde Bethlehem in Leipzig

Die Bethlehemgemeinde ist erreicht (von links): Pfarrer Gerhard Bergner (Leipzig), Christoph Magirius (Leipzig), Renate Hofmann (Wunstorf), Eberhard Engel-Ruhnke, Susanne Ruhnke, Pastor Dr. Frank Foerster und Elisabeth Magirius (Leipzig).
Die Bethlehemgemeinde ist erreicht (von links): Pfarrer Gerhard Bergner (Leipzig), Christoph Magirius (Leipzig), Renate Hofmann (Wunstorf), Eberhard Engel-Ruhnke, Susanne Ruhnke, Pastor Dr. Frank Foerster und Elisabeth Magirius (Leipzig).

Pünktlich zum Erntedanksonntag endete die 444 Kilometer lange Pilgertour, die Eberhard Engel-Ruhnke aus der St.-Paulus-Kirchengemeinde in Langenhagen zur Partnergemeinde Bethlehem in Leipzig führte. Begonnen hatte die lange Wanderung mit einem bewegenden Pilgergottesdienst; anschließend startete die Pilgergruppe mit dem Tagesziel St. Marien in Grasdorf. Auf dieser Etappe wurde Engel-Ruhnke von 15 Pilgerinnen und Pilgern begleitet.

Die weitere Strecke verlief in 20 Etappen über Hildesheim, Braunschweig, Helmstedt, Quedlinburg, Eisleben und Halle nach Leipzig. An manchen Tagen gab es auf der jeweiligen Etappe Begleitung, an anderen war Initiator Eberhard Engel-Ruhnke allein unterwegs. Insgesamt beteiligten sich 20 Pilgerinnen und Pilger an den verschiedenen Etappen.

„Herausragend war unter anderem die Etappe von der Pilgerherberge in Veltheim, die mit viel Engagement geführt wird, über den Elm zum Kaiserdom in Königslutter und weiter in das schöne Dorf Räbke“, erzählt Engel-Ruhnke. In Räbke freute er sich über eine persönliche Führung durch den Heimatverein und so entstand die Idee, im nächsten Jahr einen Gemeindeausflug dorthin zu planen.

Die Pilgergruppe oder auch Engel-Ruhnke allein übernachteten in Pilgerherbergen, in Gästehäusern von Klöstern, in Gemeindehäusern und günstigen Pensionen. „In den gesamten drei Wochen, die wir unterwegs waren, begleitete uns schönes Wetter“, erzählt Engel-Ruhnke. Und: „Während der Tour habe ich dreimal das Gepäck reduziert und in Paketen nach Hause geschickt. Mit möglichst wenig Gepäck ist das Pilgern wesentlich leichter zu genießen.“ „Leichtes Gepäck“ – mit diesem Titel der Gruppe Silbermond waren die Pilgerinnen und Pilger auch beim Startgottesdienst verabschiedet worden.

Die Socken lüften, das Bier schmeckt nach langer Wanderung: entspannter Ausblick aus dem Zimmer auf Schloss Mansfeld. Foto: Eberhard Engel-Ruhnke
Die Socken lüften, das Bier schmeckt nach langer Wanderung: entspannter Ausblick aus dem Zimmer auf Schloss Mansfeld. Foto: Eberhard Engel-Ruhnke

Als besonders schön empfand die Gruppe das herzliche Entgegenkommen von Menschen entlang der Strecke. So wurde die Pilgergruppe in dem kleinen Ort Eilsleben von der Leiterin des Dorfgemeinschaftshauses spontan zu Kaffee und Kuchen eingeladen und Bürgermeister Mötefund führte die Gruppe anschließend durch die örtliche Kirche.

Offiziell endete die Pilgertour in der imposanten Leipziger Peterskirche mit dem Erntedankgottesdienst. Organisatorisch bilden die Peterskirche und die Bethlehemgemeinde einen Zusammenschluss im Leipziger Süden. Zu Beginn des Gottesdienstes sprach der dortige Pfarrer Gerhard Bergner mit Engel-Ruhnke über seine Erfahrungen und Erlebnisse während der Pilgertour. „Dabei konnte ich auch noch einmal auf den guten Zweck der Tour, die Unterstützung der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen mit Gewalterfahrung, Ophelia, hinweisen“, so Engel-Ruhnke.

Zum Abschluss ging es dann in den Garten der Bethlehemgemeinde zum gemeinsamen Grillen. Mit Pfarrer Bergner und Mitgliedern des dortigen Kirchenvorstandes konnten Pastor Dr. Frank Foerster aus St. Paulus, der die letzte Etappe mitlief, und Engel-Ruhnke als Vorsitzender des Kirchenvorstandes St. Paulus ein gemeinsames Vorhaben für 2022 abstimmen: Im Oktober des nächsten Jahres wird ein Team aus der Leipziger Kirchengemeinde in Langenhagen zu Gast sein.

„Es hat mit allen, die teilgenommen haben, sehr viel Freude gemacht“, resümiert Engel-Ruhnke. „Die zurückliegenden drei Wochen werden mir unvergesslich bleiben – ein Geschenk!“

Für jeden gelaufen Kilometer hatte Engel-Ruhnke im Vorfeld um eine Spende für die Beratungsstelle Ophelia in Langenhagen gebeten. Bis zum Abschluss der Tour waren knapp 900 Euro eingegangen und es werden weitere Spenden erwartet, sodass das angepeilte Ziel von 1.000 Euro wohl erreicht wird. Das Spendenkonto lautet: St. Paulusgemeinde, Evangelische Bank, IBAN DE85 5206 0410 0000 0060 41, Überweisungszweck: 1148380109 Pilgertour St. Paulus.

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