Neun Kinder übernachteten in der St. Marcus-Kirche
Erste Kinder-Kirchen-Nacht begeisterte den Nachwuchs

Für Pastorin Reni Kruckelmeyer-Zettel war es gewissermaßen ein Versuch: Sie hatte eingeladen zu einer Kinder-Kirchen-Nacht in St. Marcus.
Die Kleinen im Alter von fünf bis elf Jahren sollten eine Nacht in der Kirche verbringen, zunächst die Kirche erkunden, denn es gibt da ja eine ganze Menge zu entdecken, was man als normaler Kirchennutzer kaum zu sehen bekommt. Keine Tür sollte verschlossen bleiben. Mit Kindern hatte die Pastorin so eine Aktion noch nicht gemacht, wohl aber mit Jugendlichen, und das sei das sehr gut angekommen, sagt sie. Am Donnerstag kamen neun Jungen und Mädchen zu St. Marcus ausgestattet mit Iso-Matten, Schlafsäcken, Waschbeutel und warmer Kleidung. Das „Abenteuer Kirche“ konnte beginnen.
Die Pastorin wurde bei dieser Aktion unterstützt von Küsterin Iris Schmidt und den beiden Helferinnen Merle und Sarah. Als die letzten Teilnehmer eintrafen und die Eltern, die sie zur Kirche gebracht hatten, wieder gegangen waren, gab es kein Halten mehr. Einige flitzen erst einmal zur Orgel auf die Empore hinauf, andere liefen die Seitengänge rauf und runter, erkundeten den Raum hinter dem Altar. Schließlich entdeckten sie die Gitter im Boden vor den vorderen Bänken. Dort entwich warme Luft, die Heizung sorgte dafür, dass es beinahe kuschelig warm im Gotteshaus war.
Reni Kruckelmeyer-Zettel rief die Rasselbande zusammen, eine kurze gegenseitige Vorstellung, ein gemeinsames Lied und dann stand „Fleur“ im Mittelpunkt, die Fledermaus aus Frankreich vor, eine Handpuppe, die zu weitaus mehr fähig war als nur zu sprechen und zu fliegen...
Weiter ging es mit der Erkundung der St. Marcus-Kirche. Die Sakristei wurde erklärt, der Lagerraum an der gegenüberliegenden Seite, schließlich wollten alle hoch zur Orgel, dabei wurde noch ein Halt eingelegt am Sicherungskasten. Hier durfte ein Junge auf einen Schalter drücken und schon erklang das wunderschöne Geläut hoch vom Turm. Küsterin Iris erklärte, wenn man noch den zweiten Schalter drücke, beginne das Feiertagsgeläut. Auch wurde in Gang gesetzt, was einige Friedhofsbesucher draußen leicht verwunderte.
Schließlich ging es hinauf zur Orgel und wieder runter, alles im Schnelldurchgang, die Toiletten wurden gezeigt und dann ging es hinüber ins Gemeindehaus zum Pizzabacken. Nach dem Essen eroberten die Kleinen den Turm der Kirche und als der Organist kam, erklärte dieser allen die Orgel und jedes Kind durfte das Instrument einmal ausprobieren. Anschließend wanderte die Gruppe mit Fackeln durch den Ort und als alle wieder in Kirche waren, ging es im Dunkeln hoch in den Glockenturm.
Gegen 23.39 Uhr seien alle in ihre Schlafsäcke gekrochen und es sei ruhig geworden in St. Marcus, bis Freitagmorgen gegen 8.00 Uhr. Da wurden die Kinder von Orgelmusik geweckt. Nach dem Frühstück eroberten noch einmal alle den Glockenturm und genossen nun den Blick auf ihr Heimatdorf. Gegen Mittag endete diese Aktion. „Alle haben durchgehalten“, freute sich Pastorin Kruckemmeyer-Zettel. „Die meisten haben gleich gefragt, wann wir die Kinder-Kirchen-Nacht wiederholen“. Das sei eine schöne Bestätigung dafür, dass es den Kinder sehr gut gefallen habe.
aus:
Marktspiegel
Burgwedeler Nachrichten
vom 19.10.2013
Red.: Hans Hermann Schröder
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