Neues jüdisches Leben in der Region Hannover

19. März 2014: Vorträge und Diskussion im Burgwedeler St.-Petri-Forum

Offen für den Dialog: Im August 2013 besuchten Frauen aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen die liberale jüdische Gemeinde Etz Chaim in Hannover. Foto: A. Hesse
Offen für den Dialog: Im August 2013 besuchten Frauen aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen die liberale jüdische Gemeinde Etz Chaim in Hannover. Foto: A. Hesse

„Neues jüdisches Leben in der Region Hannover“ ist das Thema, mit dem das St.-Petri-Forum am Mittwoch, 19. März, die Reihe seiner kirchlich und gesellschaftspolitisch anregenden Diskussionsabende fortsetzt. Die Veranstaltung findet im Gemeindehaus der evangelischen St.-Petri-Kirchengemeinde in Großburgwedel am Küstergang statt und beginnt um 19.30 Uhr.

Gesprächsstoff gibt es reichlich – etwa das derzeitige Verhältnis von Christen und Juden zueinander und die verschiedenen jüdischen Religionsgemeinschaften in Hannover. Wie wirken sich die langen Schatten der NS-Zeit und immer noch vorhandener offener oder verdeckter Antisemitismus auf das tägliche Leben jüdischer Menschen in unserer Region aus? Kann es überhaupt eine Normalität im Umgang miteinander geben, solange einerseits religiöse oder kulturelle Veranstaltungen der jüdischen Gemeinden nur unter Polizeischutz stattfinden können, andererseits eine historisch bedingte übertriebene Beflissenheit gegenüber den in Deutschland lebenden Juden nicht selten die Grenzen der Peinlichkeit überschreitet?

In die Thematik einführen werden der Historiker Hans-Dieter Schmid, der einen Überblick über das Leben jüdischer Menschen im Raum Hannover bis 1945 gibt, sowie der Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in der Region, Ewald Wirth. Eine Zeitzeugin berichtet über die besonderen Schwierigkeiten der ersten Jahrzehnte nach 1945, und die Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, Ingrid Wettberg, schidert aus dem täglichen Erleben die praktischen Probleme, vor denen die Gemeindemitglieder heute stehen. Thematisiert werden dabei unter anderem die Anlage jüdischer Friedhöfe sowie die Errichtung von Kindergärten und kulturellen Einrichtungen. Des Weiteren stellt die Leiterin der jüdischen Gedenkstätte in Ahlem ihre Arbeit vor.

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei; Organisatorin Dr. Regine Arndt würde sich über viele interessierte Besucherinnen und Besucher freuen.

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