Neue Medien
Pastor Torsten Kröncke, Ev.-luth. Elisabethkirchengemeinde Langenhagen

Albert Einstein sagte einmal: “Ich fürchte den Tag, an dem die Technologie mehr Raum einnimmt als für die zwischenmenschliche Interaktion genutzt wird. Die Welt wird dann nur noch aus einer Generation von Idioten bestehen.”
Manche sagen, dieser Tag ist bereits gekommen. Und in der Tat kann man manchmal diesen Eindruck gewinnen. Im letzten Urlaub saßen wir zum Beispiel in einem Restaurant auf einer wunderschönen Terrasse und warteten auf unser Essen. Da saß neben uns ein Paar so um die 30 Jahre alt. Eigentlich ein Alter, in dem es durchaus romantisch zugehen kann. Ein Alter, in dem Menschen sich nicht selten Gedanken machen über eine gemeinsame Lebensplanung... übers Heiraten... über Kinder vielleicht...
Die beiden da neben uns schauten beide in ihr Smartphone. Vielleicht haben sie sich ja mit jemand anderem über diese Themen ausgetauscht. Ich dachte nur: Wie traurig ist das denn!
Wir sind gerade mitten in der Fastenzeit. Ich glaube, es wäre für viele Zeitgenossen eine gute Idee, für eine Zeit auf manches zu verzichten, was die neuen Medien möglich machen. Bis Ostern sind es jetzt zwar nur noch vier Wochen, aber das wäre ja schon mal ein Anfang.
Facebook, Internetforen, Youtube. Jeder ist da vermutlich an einer anderen Stelle anfällig. Gemeinsam ist den meisten, dass sie das Smartphone ständig vor der Nase halten.
Darauf für eine Weile bewusst zu verzichten, bringt Chancen mit sich: Ich kann wieder sehen, welche Augenfarbe, mein Gesprächspartner hat. Ich kann an seiner Mimik erkennen, wie er reagiert. Und es summt nicht ständig in meiner Hosentasche.
Die größte Chance besteht aber wohl darin, dass ich wiederentdecken kann, wie spannend das echte Leben ist.