„Mutausbruch“ zum Reformationstag

Isernhagener Kirchengemeinden feiern gemeinsam Gottesdienst

Jessica Jähnert-Müller und Sebastian Müller nehmen Martin Luther in die Mitte: Am 31. Oktober gestalten sie einen Regionalgottesdienst zum Reformationstag. Foto: Hannes Müller
Jessica Jähnert-Müller und Sebastian Müller nehmen Martin Luther in die Mitte: Am 31. Oktober gestalten sie einen Regionalgottesdienst zum Reformationstag. Foto: Hannes Müller

„Reformation neu feiern: Mutausbruch“ – unter dieses Motto stellen die evangelischen Kirchen in Niedersachsen in diesem Jahr die Feier des Reformationstages. Unter derselben Überschrift laden auch die drei evangelischen Kirchengemeinden in Altarmbüchen, Kirchhorst und Isernhagen für Dienstag, 31. Oktober, um 11 Uhr zu einem regionalen Reformationstags-Gottesdienst in die Christophoruskirche in Altwarmbüchen ein. Der Gottesdienst wird von Pastorin Jessica Jähnert-Müller und Pastor Sebastian Müller gestaltet; der Posaunenchor der Christophorus-Kirchengemeinde sorgt für die musikalische Gestaltung. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Gemeinde zu selbstgebackenen Lutherbrötchen, Kaffee und Tee ein.

„Ich finde das Motto ‚Mutausbruch‘ gerade in dieser Zeit mit ihren furchtbaren Kriegen und Krisen sehr aktuell“, sagt Pastor Müller. Statt sich von Ängsten lähmen zu lassen brauche es Mut, um neue Wege zu gehen; Mut, um etwas Ungewöhnliches zu wagen. Pastorin Jähnert-Müller ergänzt: „Mut ist ein Grundmuster der Reformation: Ohne den Mut der Reformatorinnen und Reformatoren, scheinbar unverrückbare Gewissheiten in Frage zu stellen, wäre die Reformation kaum denkbar gewesen.“

Stichwort Reformationstag

Am Reformationstag erinnern Protestant*innen in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren. Ihr Ausgangspunkt sind 95 Thesen des damaligen Augustinermönchs und Theologieprofessors Martin Luther (1483-1546). Sie richteten sich gegen Missstände innerhalb der Kirche und wurden um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreitet. Auf Grundlage der formulierten Positionen entwickelte sich eine christliche Erneuerungsbewegung. Während der Reformationstag früher zur Abgrenzung der Protestant*innen gegenüber katholischen Christ*innen genutzt wurde, wird er heute meist im Geist der Ökumene gefeiert.

Der Reformationstag wird als Gelegenheit zur evangelischen Selbstbesinnung verstanden. Luther wollte die Kirche zum Ursprung der Botschaft des Evangeliums zurückführen und legte mit den von ihm geforderten Reformen den Grundstein für die evangelischen Kirchen. Der 31. Oktober wurde dann 150 Jahre nach der Reformation zum Gedenktag: Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen setzte den Tag im Jahr 1667 fest.

Der Reformationstag ist in neun von 16 Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Die norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein erklärten den Gedenktag im Jahr 2018 zum dauerhaften Feiertag; in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist am 31. Oktober bereits seit längerem arbeitsfrei.

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