Meine Krippenfiguren auf dem Weg zur Krippe

Pastor Rainer Müller-Jödicke, Ev.-luth. Martins-Kirchengemeinde Engelbostel-Schulenburg

Bild: Hähling
Bild: Hähling

Meine Studentenbude war zu klein und eng für einen Weihnachtsbaum, auch das Krippenhäuschen mit den geerbten Figuren konnte ich nicht aufstellen. Aber ich wollte sie auf den Weg zur Krippe bringen und habe für sie passende Plätze gesucht.

Maria und Josef kamen auf das Regal neben der Zimmertür, dicht am Flur, denn sie waren ja unterwegs – damals auf ihrer Reise nach Bethlehem zur Krippe, wo Gott einfach und bescheiden Mensch wird und zu uns kommt.

Den Hirten mit den drei Schafen stellte ich auf die Fensterbank, meine etwas vertrockneten Blumen sollten die Bäume symbolisieren, zwischen denen der Mann die Tiere weidet. Das war eine wenig angesehene Arbeit: Darum ist es so eine Sensation, dass er als erstes durch die Engel von der Geburt des Heilandes erfährt. Schon das brachte dem Hirten das Heil, nämlich Anerkennung!

Die drei Könige setzte ich auf den Bücherschrank, denn sie waren doch die klugen Weisen aus dem Morgenlande. Sie waren dem Stern gefolgt und hatten schließlich aus den alttestamentlichen Schriften erfahren, dass das Kind in Bethlehem geboren werden sollte. Ob sie damals schon ahnten, wie der Sohn Gottes die Welt heil machen würde?

Als ich Jahre später an einem ersten Advent davon erzählte, begeisterte das ein paar Geschwisterkinder so sehr, dass sie ihre Krippenfiguren den ganzen Dezember lang durchs Wohnzimmer laufen ließen. Sie nahmen es so genau, dass die Eltern das fast genervt hat: Die Könige mussten mehrmals Umwege zwischen Stereoanlage und Fernsehsessel in Kauf nehmen, denn die durften ja erst am 6. Januar ankommen.

Für uns ist der Weg nun ganz kurz: Am Dienstag ist es so weit, dann kommt der Sohn Gottes zu uns. Kommen wir auch zu ihm?

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