Mama, Matsch & Marzipan

Förderverein finanziert Theaterstück für Bissendorfer Kita

Foto: Andrea Hesse
Fotos: Andrea Hesse

Inka mag Regentropfen, die ihr auf die Zunge platschen. Tim mag es, im Bett zwischen Mama und Papa zu liegen. Alle beide mögen Mama, Matsch und Marzipan, und Tim mag auch noch Papa, Pups und Parmesan. Inka fragt sich, wo bei Glühwürmchen wohl die Batterie sitzt und Tim will wissen, ob es Gott eigentlich gibt, wenn man ihn doch gar nicht sieht. Beide habe noch viel mehr Fragen und beide wissen ganz genau, was sie mögen und was sie nicht mögen. Regen ohne Gummistiefel, zum Beispiel, oder böse Träume in der Nacht.

Inka und Tim, das sind Inka Grund und Tim von Kietzell vom „theater erlebnis“ Hannover.  Das Freie Theater inszeniert seit 1998 mobile Kinder- und Jugendtheaterstücke, die landesweit in Kindertagesstätten und Schule gespielt werden. In Zusammenarbeit mit der hannoverschen Landeskirche wurden in den vergangenen Jahren sieben Spielreihen mit jeweils 100 bis 300 Aufführungen entwickelt; „Mama, Matsch & Marzipan. Das mag ich“ ist das jüngste Stück des Freien Theaters.

Fotos: Andrea Hesse

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In dieser Woche waren Inka Grund und Tim von Kietzell mit „Mama, Matsch & Marzipan“ im Gemeindehaus der Bissendorfer St.-Michaelis-Kirche zu Gast, um das Stück vor etwa 90 Kindern aus den beiden Standorten der evangelischen Kindertagesstätte zu spielen. Aufmerksam folgten die Drei- bis Sechsjährigen den Dialogen, gaben der manchmal ratlosen Inka Anregungen und klatschten am Ende kräftig. Als Kulisse völlig ausreichend waren ein riesiger Stuhl und ein ebenso riesiger Tisch, der sich innerhalb von Sekunden in Aquarium, Pferdestall oder Blumenwiese verwandelte.

„Wir sind auf Entdeckungsreise gegangen und haben viele Kinder in Kindergärten interviewt“, erzählt Tim von Kietzell von der Entwicklung des Stückes. „Was gefällt euch? Was gefällt euch nicht? Was sind eure Wünsche? Was sind eure Ängste? Unser Spiel lebt von der Sicht der Kinder auf die Welt, vom körperbetonten Spiel, von der Fantasie.“ Entstanden ist so ein Stück, dass auch davon lebt, dass zwei Schauspieler zu Kindern werden, ohne sich dabei kindisch zu benehmen – glaubwürdig und einfühlsam spiegeln sie das wieder, was ihr Publikum bewegt.

Möglich wurde die Aufführung im Bissendorfer Gemeindehaus durch das Engagement des Fördervereins „Unser Plus für unsere Kinder“, der seit fünf Jahren die evangelischen Kindertagesstätten in Bissendorf mit Geldspenden, Projekten und tatkräftiger Hilfe unterstützt. „Ich bin sehr froh, dass der Förderverein die Gesamtkosten von 750 Euro übernommen hat“, sagt Kita-Leiterin Heike Eggers. „So mussten die Familien keinen Eigenanteil aufbringen.“

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