Luthers musikalisches Vermächtnis

Reverend Gerson Molete predigte in St. Paulus. © Hesse
Reverend Gerson Molete predigte in St. Paulus. © Hesse

„Die Reformation hat die Kirchenmusik verändert, sie hat sie allen Menschen zugänglich gemacht“: Passend zu einem musikalisch geprägten Gottesdienst in der St.-Pauluskirche in Langenhagen erinnerte Reverend Gerson Molete jetzt in einer Predigt daran, dass die Kirchenmusik in ihrer heutigen Form erst auf der Basis der Reformation entstehen konnte. „Luther bearbeitete deutsche Volkslieder zu religiösen Gesängen, und die Kirchenmusik war durch ihn nicht länger ein Monopol von Priestern und geistlichen Chören“, so der Reverend aus dem südafrikanischen Partnerkirchenkreis Odi.

Pastor Karl Ludwig Schmidt, Partnerschaftsbeauftragter im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, hatte sein Pendant im südafrikanischen Kirchenkreis Odi, Gerson Molete, gemeinsam mit mehreren Musikern aus dessen Kirchenkreis eingeladen, einen Gottesdienst in St. Paulus zu gestalten. Mit dabei war auch der Posaunenchor Altwarmbüchen unter der Leitung von Harald Wittig, der nach einem gemeinsamen Probenabend mit den Musikern aus Südafrika spielte.


Gemeinsam mit dem Posaunenchor Altwarmbüchen gestalteten Musiker aus dem Kirchenkreis Odi den Gottesdienst. © Hesse

„Wir sind die Erben des musikalischen Vermächtnisses Luthers“, betonte Reverend Molete in seiner Predigt. „Musik ist eine Gabe, die wir in unserer Partnerschaft teilen wollen.“ Musik sei die einzige Äußerung, die von allen Menschen gleichermaßen verstanden werde, daraus resultiere auch die Verpflichtung, diese Gabe immer wieder untereinander auszutauschen.

Dass der Gottesdienst durch die Zweisprachigkeit etwas länger dauerte als sonst üblich, relativierte Pastor Karl Ludwig Schmidt mit einer Anmerkung: „In Südafrika ist kein Gottesdienst kürzer als zwei Stunden, und wir haben dort auch schon sechs Stunden lang Gottesdienst gefeiert.“Wie viel Freude dieser Austausch machen kann, erlebten die Gottesdienstbesucher wenig später: Entsprechend der Gottesdiensttradition in ihrer Heimat stimmten die Gäste aus Südafrika ein mehrstimmiges Lied, begleitet von einer Trommel, an. „Wenn Gott da ist, gibt es keine Probleme“, übersetzte Gesine Frey die Botschaft dieses Liedes; zuvor hatte sie bereits die Predigt Moletes ins Deutsche übertragen.


Einen mitreißenden mehrstimmigen Gesang stimmten die Gäste aus Südafrika an. © Hesse

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