Lichtkunst in dunkler Zeit
Texte am Brelinger Kirchturm fanden viel Aufmerksamkeit

Große Schriftzüge in der Dunkelheit mit einem Beamer an den Brelinger Kirchturm geworfen: Diese Lichtinstallation sorgte im Ort für Aufmerksamkeit – obwohl sie im Vorfeld gar nicht beworben worden war.
Ein blaues Laserlicht, das vom Brelinger Kirchengelände aus in den Nachthimmel strahlte, wies für gut eine Stunde den Weg für Interessierte. Wie an den Wochenenden zuvor in Bissendorf und Mellendorf hatten Kirsti Krügener und Michael Janz die Lichtinstallation jetzt an der Brelinger Kirche aufgebaut. Ausgangstext waren Sätze aus dem Johannes-Evangelium: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ An anderer Stelle in diesem Evangelium ist vom Licht die Rede, das in der Finsternis leuchtet.
Ergänzt wurden diese biblischen Worte durch weltliche Texte, die von Interessierten zu der Lichtinstallation beigesteuert worden waren. So ergab sich eine Serie von berührenden kurzen Texten, die sich auch mit der derzeitigen Corona-Situation befassen. „Wenn uns eines diese Zeit lehrt, so ist es, in den kleinen Momenten eine große Bedeutsamkeit zu erkennen“, war am Kirchturm zu lesen. Mehrere Texte bezogen sich auf das Licht, das in der Dunkelheit leuchtet – ein schöner Gleichklang mit dem strahlenden Stern, der in der Advents- und Weihnachtszeit am Brelinger Kirchturm leuchtet.
„Diese Lichtinstallation war uns ein Bedürfnis und eine Herzensangelegenheit in der Zeit der Wortlosigkeit und der Dunkelheit“, sagt Kirsti Krügener. Sie und ihr Mann sind in der Wedemark zu Hause und beruflich vor allem in der Fotografie tätig, doch wenn ihnen die Zeit dafür reif scheint, dann widmen sie sich künstlerischen Projekten. „Meistens ist es leise Kunst, wie diese Lichtinstallation“, sagt Krügener.