Konfirmation
Pastor Frank Foerster, St. Pauluskirche Langenhagen

Ein Kirchen-Witz geht so: Treffen sich zwei Pastoren. Sagt der eine: „Hattest du auch Probleme mit Fledermäusen in deinem Kirchturm? Ich habe schon alles versucht. Was hast du bloß getan, um sie fortzubekommen?“ Sagt der andere: „Ganz einfach, ich habe sie konfirmiert.“
Was die einen lustig finden, mögen die anderen beklagen. Nämlich dass die fröhlichen jungen Menschen, die in diesen Wochen konfirmiert werden, nach dem Fest ausfliegen und sich nicht mehr so oft in der Kirche sehen lassen wie vorher. Ohne Witz: Ich finde es gut, dass die Jungen und Mädchen selbständig ihrer Wege gehen. Anderthalb Jahre lang haben sie in unseren Gemeinden viel über den Glauben und über die Kirche erfahren. Nicht ungebetene Turmgäste waren sie, sondern eingeladen, als junge Christen die Kirche von innen kennenzulernen. Vieles haben wir in dieser Zeit gemeinsam erlebt. Meistens wird die Konfirmandenfahrt als das genannt, war am meisten Spaß gemacht hat. Am Ende der Konfirmandenzeit werden sie nun in einem festlichen Gottesdienst mit Gottes Segen auf ihren weiteren Weg geschickt. Manche machen weiter als Teamer oder kommen zur Jugendgruppe. Viele legen erst einmal eine Pause ein. Das ist in Ordnung, ich habe es damals selbst so gemacht. Gar nicht so wenige entscheiden sich erst später, sich irgendwo zu engagieren. Vielfach an einem anderen Ort. Das geschieht häufiger als man denkt.
Eine Studie hat kürzlich belegt, wie sehr die Konfirmandenzeit die jungen Menschen prägt. Mehr als 28.000 Konfirmanden, über 4.000 kirchliche Mitarbeiter und über 1.500 Konfirmandengruppen in 9 europäischen Ländern wurden untersucht. Die Studie weist nach, dass Konfirmandenarbeit auch nach der Konfirmation noch nachwirkt. Sie schafft Zusammenhalt und regt die Jugendlichen an, sich in ihrem weiteren Leben sozial zu engagieren und ehrenamtlich zu betätigen. Vielfach auch außerhalb der Kirche. Das, so sagt der Leiter des Forschungsprojekts Professor Simojoki aus Bamberg, stärkt nicht wenig unsere Zivilgesellschaft.
Übrigens: Gegen Fledermäuse in unserem Kirchturm hätte ich gar nichts einzuwenden.