„Klimagerechtigkeit beginnt bei uns zu Hause“
Klimafasten zum Thema Ernährung vom 2. März bis 17. April

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ruft gemeinsam mit vielen weiteren evangelischen Landeskirchen, katholischen Bistümern und Brot für die Welt sowie MISEREOR dazu auf, sich in der Fastenzeit an der Aktion Klimafasten zu beteiligen. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Leitwort „So viel du brauchst“.
Die Fastenzeit ist traditionell durch einen freiwilligen Verzicht auf Nahrung geprägt. An diese Ursprünge des Fastens knüpft das Klimafasten 2022 an. Die Aktion möchte Menschen dafür gewinnen, schon beim Einkauf und der Zubereitung des Essens darauf zu achten, Energie- und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und die eigenen Gewohnheiten so zu verändern, dass sie klimafreundlicher werden.
„Klimagerechtigkeit beginnt bei uns zu Hause. Dafür ist es wichtig, dass wir uns bewusster ernähren und weniger Lebensmittel wegwerfen. Wenn wir häufiger regional und saisonal einkaufen, tragen wir dazu bei, dass für die Erzeugung und den Transport unserer Lebensmittel weniger CO2 verursacht wird“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt und Schirmherrin der Aktion Klimafasten. Der hohe Verbrauch von Ressourcen in der konventionellen Landwirtschaft, etwa für Kunstdünger oder Pestizide, aber auch im Lebensmittelhandel, beispielsweise für energieintensive Kühlung und den Transport von Waren über weite Strecken, beschleunige den Klimawandel. „Klimagerechtigkeit bedeutet auch Solidarität mit den Menschen, die schon jetzt am meisten unter der Erdüberhitzung leiden. Sie haben kaum dazu beigetragen, gleichzeitig haben sie auch kaum Möglichkeiten, sich gegen die Folgen zu schützen“, sagt Pruin.

Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von MISEREOR und ebenfalls Schirmherr, ergänzt: „Unsere Partner*innen auf den Philippinen und in Bangladesch treffen Stürme, Überschwemmungen, Dürren und das Versalzen von Böden durch den Meeresspiegelanstieg hart. Ernten werden zerstört, Lebensmittel unerschwinglich. Anders leben und wirtschaften ist notwendig, um den Klimawandel einzudämmen. Dazu gehört es etwa auch, regionale und ökologische Produkte einzukaufen, unnötige Verpackungen zu vermeiden. Dabei können wir von unseren Partnerorganisationen im globalen Süden lernen, die uns zeigen, dass eine andere Form der Landwirtschaft und Ernährung möglich ist.“
Die Aktion „Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit“ 2022 gibt vielfältige Anregungen, die eigenen Ernährungs- und Einkaufsgewohnheiten zu verändern. Jede Fastenwoche setzt einen besonderen Schwerpunkt. In der ersten Woche geht es etwa darum, weniger Lebensmittel zu verschwenden, in der dritten Woche darum, Verpackungsmüll zu reduzieren und in der vierten Woche darum, den Geschmack der Region zu entdecken.
Klimafasten ist eine ökumenische Initiative von 17 evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern sowie MISEREOR und Brot für die Welt. Die Träger*innen der Aktion Klimafasten laden ein, in den sieben Wochen vom 2. März bis zum 17. April 2022 zu erleben und zu erfahren, was für ein gutes Leben im Einklang mit der Schöpfung und die Verwirklichung von sozialer Gerechtigkeit wichtig ist – und bei der Aktion Klimafasten mitzumachen. Dabei freuen sie sich auch über Erfahrungsberichte.
Weitere Informationen und Materialen, wie z. B. eine Broschüre, Plakate und Aufkleber, stehen auf https://klimafasten.de/ zur Verfügung. Hier gibt es auch eine Übersicht über (Online-)Veranstaltungen. Auf https://www.hkd-material.de/themen/umwelt-und-klimaschutz/ kann Material kostenfrei bestellt werden. In Social Media ist die Aktion unter #klimafasten zu finden.