Kirchenkreis entwickelt Standards für Gemeindebüros

Projektgruppe will hoher Arbeitsbelastung entgegenwirken

Foto: Bastian Hähling
Foto: Bastian Hähling

Ihre Aufgaben, ihre Arbeitszeit, ihre Büroausstattung und auch die Begleitung durch Pfarramt und Kirchenvorstand sind sehr unterschiedlich: In allen 18 Gemeinden des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen sind Pfarramtssekretärinnen tätig, direkt vergleichbar ist ihre Tätigkeit allerdings nicht. Während die einen mit vier Wochenstunden die Verwaltungsaufgaben einer Gemeinde mit rund 1.000 Mitgliedern erledigen, sind andere mit der fünffachen Arbeitszeit für Gemeinden mit 4.000 Mitgliedern und einem Kirchenfriedhof tätig. Die einen arbeiten in einem gut ausgestatteten Büro, andere müssen sich eher mit Bordmitteln arrangieren. Eines allerdings ist fast allen Pfarramtssekretärinnen gemeinsam: Sie empfinden ihre Arbeitsbelastung als hoch, oftmals als zu hoch für die Arbeitszeit, die ihnen zur Verfügung steht.

Im Januar dieses Jahres haben nun die Stellenplanungsausschüsse der Nachbarkirchenkreise Burgwedel-Langenhagen und Burgdorf gemeinsam mit dem Kirchenkreisamt eine vorläufige Lenkungsgruppe gebildet, die den Arbeitsumfang und die Gründe für die Überlastung der Mitarbeiterinnen ermitteln sowie ein Konzept zur Abhilfe formulieren soll. Dieser Lenkungsgruppe gehören Diakon Lars Arneke aus der Mitarbeitervertretung, Kirchenvorsteher Jörg Mewes aus Engelbostel und Pastorin Bettina Praßler-Kröncke aus der Elisabeth-Kirchengemeinde als Vertreter des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen an.

Um eine möglichst große Akzeptanz und Qualität des Konzeptes zu sichern, wünscht sich die Lenkungsgruppe die Einrichtung einer Projektgruppe, in der aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen zwei Pfarramtssekretärinnen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den Pfarrämtern, den Kirchenvorständen, der Mitarbeitervertretung, dem Kirchenkreisvorstand und dem Stellenplanungsausschuss mitarbeiten sollen.

Ohne Gegenstimme bestätigte der Kirchenkreistag in seiner Sitzung am 22. April die Einrichtung einer solchen Projektgruppe. Die Gruppe soll zunächst den Ist-Stand hinsichtlich Aufgaben und Ausstattung in den Gemeindebüros ermitteln und auswerten, anschließend dann Empfehlungen in Form von Standards aussprechen. In diesen Standards werden die Mindestanforderungen an die Büroausstattung formuliert und die konkreten Aufgaben der Pfarramtssekretärinnen beschrieben. „Natürlich können wir im Auftrag des Kirchenkreises nur Vorschläge und Empfehlungen aussprechen“, betonte Lars Arneke in seiner Vorstellung des Projektes vor dem Kirchenkreistag. „Die Entscheidung über die Anwendung der Empfehlungen liegt bei den einzelnen Kirchenvorständen.“

Ab Sommer 2016 soll die Umsetzung der entwickelten Standards erfolgen; ein Jahr später ist eine Evaluation geplant.

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