2017

Diakonin Isabelle Watral, Ev.-luth. Elisabethkirchengemeinde Langenhagen

Foto: Lutz Bornemann
Foto: Lutz Bornemann

Die Schulferien sind vorbei, die Urlauber zurückgekehrt die über Weihnachten und den Jahreswechsel in der Ferne etwas gesucht haben. Ob es einfach nur Entspannung vom Alltag war oder über die Vorsätze für das kommende Jahr sinniert wurde, dies haben nicht nur Reisende in den letzten Wochen getan, sondern auch alle die zuhause geblieben sind.

Vielleicht wären noch mehr Menschen gerne weg gefahren, haben aber nicht die Möglichkeit gehabt. Sei es weil die Arbeit erledigt werden musste und man dem Kollegen mit seiner Familie den Vortritt gelassen hat, sei es weil man finanziell nicht in der Lage dazu war. Aber ich denke, dass alle von uns egal wo wir uns aufgehalten haben in den letzten Wochen, ähnliche Gedanken gehabt haben: was bringt uns das kommende Jahr? Wird 2017 besser für mich? Jetzt kommt es aber darauf an wer wir sind, also ob wir alt oder jung sind, wo wir wohnen und wer mit uns lebt, wer meinen Alltag mit bestimmt. Jede und jeder von euch wird also für sich persönliche Gedanken haben, aber irgendwo im Kleinen sind wir alle miteinander gedanklich verbunden, denn es geht uns im Kern darum zu fragen „Was wird sich verändern?“. Und da sind wir auch schon beim eigentlichen Problem, denn zunächst scheint es so als ob Veränderungen nur etwas positives sein können, aber dem ist nicht so wie wir alle wissen, dass Leben lehrt es uns (leider?!). Insgeheim mögen wir Veränderungen nicht. Wir haben sogar Angst davor. Aber wir können sie nicht aufhalten, also bleibt nur uns ihnen anzupassen oder wir bleiben zurück. Es ist schmerzhaft zu wachsen, wer behauptet es sei nicht so lügt vermutlich. Aber die Wahrheit ist, je mehr sich Dinge verändern, umso mehr gleichen sie sich. Ich bin mir sicher auch in diesem noch jungen Jahr, dass von uns herbei gesehnt wurde, wird es wieder absurde Trends und Erscheinungen geben die viele von uns zum Kopfschütteln veranlassen werden. Ich erinnere nur an die Einhörner, die seit geraumer Zeit die sozialen Medien unsicher machen und junge Menschen dazu bringen überteuerte Preise für ein Produkt zu zahlen nur weil ein Fabelwesen abgebildet ist. Eine Veränderung, eine Trenderscheinung, die eine bestimmte Gruppe hervor gebracht hat in der sich doch alle gleichen – zumindest was die Vorliebe für ein Pferd mit einem Horn auf der Stirn angeht.

Auch wenn wir alle nicht voraus sagen können was uns an Veränderungen bevorsteht, es werden einige eintreten. Einige davon werden unser Leben einengen, weil sie sich in Ebenen bewegen auf die wir als normale Menschen keinen Einfluss haben, andere Veränderungen passieren vielleicht in dem Ort an dem ich lebe, dort kann ich wach sein und hinsehen und schauen ob diese Veränderung mir Angst macht oder inwieweit sei mein Leben beeinflusst. Aber es wird immer Veränderungen geben, aus denen die Gemeinschaft auch gute Dinge ziehen kann, aus der jede und jeder für sich etwas Nützliches machen kann. Der Weg dahin ist eventuell nicht unkompliziert und manchmal erscheint er hoffnungslos, aber ich glaube daran, dass manchmal Veränderung etwas Gutes ist. Der Jahresspruch bündelt meine Gedanken, was ich uns allen wünsche „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch“ (Hesekiel 36,26) denn er birgt den Gedanken der Veränderung. Also öffnen wir unsere Herzen für einen neuen Geist der Hoffnung. Denn manchmal ist Veränderung alles. 

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