20 Stunden Musik – von klassisch bis experimentell

Orgelbauverein St. Martini Brelingen lädt zu einem ungewöhnlichen Konzert ein

Der Vorstand des Orgelbauvereins freut sich auf ein ungewöhnliches Konzerterlebnis (von links): Claus Mencke, Jutta Schräpel, Harald Platte, Wolf-Rüdiger Maurer, Hans-Jürgen Weiß und Bärbel Kleinau-Michaelis. Foto: Andrea Hesse
Der Vorstand des Orgelbauvereins freut sich auf ein ungewöhnliches Konzerterlebnis (von links): Claus Mencke, Jutta Schräpel, Harald Platte, Wolf-Rüdiger Maurer, Hans-Jürgen Weiß und Bärbel Kleinau-Michaelis. Foto: Andrea Hesse

Es gibt Gemeinsamkeiten zwischen dem Orgelbauverein St. Martini Brelingen und dem Werk „Vexations“ des französischen Komponisten Erik Satie: Beide haben einen hohen Anspruch an die Qualität von Musik, beide gehen ungewöhnliche Wege, beide verbinden ihren Qualitätsanspruch mit einem Augenzwinkern. Unter anderem diese Parallelen waren es wohl, die die Aktiven des Orgelbauvereins dazu bewogen, die Vexations für ein besonderes Konzert auszuwählen: Am 10. und 11. Juli ist das 1893 komponierte Werk in einer 20-stündigen Aufführung in der Brelinger Kirche zu hören. Anlass ist der 20. Geburtstag des Orgelbauvereins.

„Wir wollten zu unserem Geburtstag etwas ganz Besonderes, vielleicht Unerwartetes machen“, sagt Claus Mencke, Vorsitzender des Orgelbauvereins. Mit der Aufführung der Vexations geht dieser Wunsch in Erfüllung: Eine Reihe von Musikerinnen und Musikern aus der Gemeinde, dem Kirchenkreis und der Region Hannover führt das Stück über 20 Stunden ohne Unterbrechung auf; alle 20 Minuten gibt es einen fliegenden Wechsel. „Mit dabei sind Orgel, Flügel, Saxophon, Akkordeon, eine Bläserklasse des Gymnasiums Mellendorf und ein Saxophon-Ensemble“, erklärt Sabine Kleinau-Michaelis vom Orgelbauverein. Entsprechend der Anweisung des Komponisten Erik Satie wird das Stück, dessen Noten gerade einmal eine Seite füllen, unablässig wiederholt – die empfohlene Zahl von 840 Wiederholungen werden die Musiker aber wohl nicht erreichen.

Beginn des ungewöhnlichen Konzertes ist am Freitag, 10. Juli um 20 Uhr in der Brelinger Kirche. „Wir halten bequeme Sitzmöglichkeiten und Getränke bereit“, verspricht Mitorganisator Harald Platte; außerdem gibt es auf zwei Bildschirmen Informationen über die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker und den Orgelbauverein. Auch eine frisch gedruckte Broschüre zur 20-jährigen Geschichte des Kulturfördervereins liegt in der Kirche bereit. Das Konzert endet am Samstag, 11. Juli um 16 Uhr; es schließt sich ein Empfang mit Imbiss am Backhaus im Pfarrgarten an.

Wer das ungewöhnliche Konzert erleben möchte, muss natürlich nicht von Anfang bis Ende dabei sein: Das Zuhören zu selbst gewählten Zeiten ist möglich. Zu erwarten sind sehr unterschiedliche Hörerlebnisse: „Die Beteiligten werden das Stück auf sehr unterschiedliche Weise interpretieren – von klassisch über improvisierend bis hin zu experimentell“, sagt Sabine Kleinau-Michaelis.

Der Eintritt zum Konzert ist frei; wer mag, kann mit einer Spende die notwendige Renovierung der Brelinger Kirche unterstützen. Auch der Erlös aus dem Getränkeverkauf fließt in diese Aufgabe.

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