15 Cent pro Jahr und Gemeindeglied

Kirchenkreistag beschließt Erhöhung der Umlage für den Diakoniefonds

Sie sind Teil des Netzwerkes, das in Not geratenen Menschen professionelle Hilfe zukommen lässt: die Diakoniebeauftragten im Kirchenkreis Margarete Keiser (links), Ute Meyer und Wilfried Bruch. Foto: Andrea Hesse
Sie sind Teil des Netzwerkes, das in Not geratenen Menschen professionelle Hilfe zukommen lässt: die Diakoniebeauftragten im Kirchenkreis Margarete Keiser (links), Ute Meyer und Wilfried Bruch. Foto: Andrea Hesse

Einstimmig wurde jetzt im Kirchenkreistag der Beschluss gefasst, die Ordnung für den Diakoniefonds des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen zu ändern und damit die Finanzausstattung des Fonds deutlich zu verbessern.

1998 war die Einrichtung des Diakoniefonds für den Kirchenkreis beschlossen worden; zunächst befristet bis Ende 2001. Nach zweimaliger Verlängerung der Befristung hob der Kirchenkreistag diese im Jahr 2005 auf, gleichzeitig wurde der Fortbestand der Fondsordnung beschlossen. Die Finanzierung erfolgt aus Beiträgen der Kirchengemeinden in Höhe von zehn Cent pro Gemeindeglied im Jahr, aus Beiträgen des Kirchenkreises und Gemeindemitteln wie Kollekten sowie aus privaten Spenden. Aufgabe des Fonds ist es, Fällen von Armut schnell und unbürokratisch zu begegnen; im Einzelfall werden auch Projekte initiiert oder unterstützt. „Der Fonds hat sich als äußerst hilfreich für schnelle Einzelfallhilfe erwiesen, oft wird er auch für Vorschüsse auf andere Unterstützungsleistungen gebraucht“, erklärte Kirchenkreissozialarbeiterin Angela Carld. Vor jeder Bewilligung von Unterstützung aus dem Diakoniefonds, die im Schnitt etwa 100 bis 300 Euro pro Antrag betrage, gebe es eine genaue Prüfung, ob nicht andere gesetzliche Unterstützungsleistungen möglich seien.

Seit dem Bestehen des Diakoniefonds konnten 496 Familien oder Einzelpersonen mit Finanzmitteln in Höhe von insgesamt mehr als 71.000 Euro unterstützt werden; seit dem Jahr 2006 stieg die Zahl der Hilfesuchenden aufgrund der Hartz-IV-Gesetze und wohl auch infolge der Einrichtung der diakonischen Familienarbeit in Langenhagen deutlich an. Damit verbunden sanken die Rücklagen von knapp 17.000 Euro im Jahr 2006 auf 4.500 Euro in 2013. Etwa 8.500 Euro werden zurzeit pro Jahr aus dem Fonds entnommen; um diesen Bedarf zu finanzieren, stimmte der Kirchenkreistag einer Erhöhung der Umlage auf 15 Cent pro Jahr und Gemeindeglied zu. Die Gemeinden entnehmen diese Summe aus ihren Diakoniemitteln und überweisen sie jährlich einmal ans Kirchenkreisamt.

Im Verlauf der Diskussion regte Pastor Michael Brodermanns an, bei der Vergabe der Diakoniemittel stärker auf die tatsächliche Bedürftigkeit in den einzelnen Gemeinden zu achten und mehr Durchlässigkeit als bislang herzustellen – so ist der Bedarf an Unterstützung etwa in der Langenhagener Emmaus-Gemeinde deutlich höher als in den ländlichen Gemeinden der Wedemark. Christian Frehrking betonte die Bedeutung eines funktionierenden Netzwerkes aus Pfarrämtern, Diakoniebeauftragten und hauptamtlichen Beratungskräften, um in Not geratenen Menschen professionelle Hilfe zukommen zu lassen.

 

Zurück