Historische Grabsteine für den Trauergarten

Langenhagener Kirchenfriedhof hält ein neues Angebot bereit

Gemeinsame Planung und Gestaltung (von links): Steinmetz Uwe Spiekermann, Pastorin Bettina Praßler-Kröncke, Gärtner Wilhelm Ehlers, Inge Aping und Gärtner Frank Priegnitz. Foto: Andrea Hesse
Gemeinsame Planung und Gestaltung (von links): Steinmetz Uwe Spiekermann, Pastorin Bettina Praßler-Kröncke, Gärtner Wilhelm Ehlers, Inge Aping und Gärtner Frank Priegnitz. Foto: Andrea Hesse

Bis zu 800 Kilogramm wiegen sie, manche sind mit Marmorkreuzen geschmückt und der älteste unter ihnen ist knapp 150 Jahre alt: Sechs historische Grabsteine werden in diesem Frühjahr in eine neue Grabanlage im Zentrum des Kirchenfriedhofs der Elisabethgemeinde in Langenhagen integriert. Die Steine stammen vom Familiengrab der Langenhagener Familie Meineke, das nach Ablauf der Ruhezeiten aufgelöst wurde; an derselben Stelle entsteht jetzt die neue Anlage, der Meineke-Trauergarten. „Die Familie Meineke fand die Idee, die alten Grabmale in eine neue Anlage zu integrieren, so gut, dass sie uns die Steine gerne zur Verfügung gestellt hat“, erzählt Inge Aping vom Friedhofsbüro der Elisabeth-Kirchengemeinde.

Zwei Langenhagener Steinmetzbetriebe und zwei Gärtnereien gestalten den Meineke-Trauergarten, der wie ein kleiner Park mit Hainbuchenhecken, heimischen Gehölzen und blühenden Stauden bepflanzt wird. Eine Bank und vielleicht auch eine Skulptur werden Angehörigen einen Platz zum Trauern bieten – eine wichtige Funktion des Friedhofs, wie Pastorin Bettina Praßler-Kröncke betont. „Das wird ein schöner Ort, an dem Angehörige mit anderen Trauernden in Kontakt kommen und sich auch in die Geschichte des Friedhofes eingebettet fühlen können“, sagt sie.

Die Nachfrage nach Grabstellen im Meineke-Trauergarten ist schon vor der Fertigstellung groß – so sollen auch umliegende Gräber mit Zustimmung der Angehörigen in die Anlage integriert werden. Für die Gestaltung der zukünftigen Grabmale werden die Steinmetze Uwe Spiekermann und Axel Peinemann heimischen Sandstein verwenden, der zu den alten Steinen passt – ihr Ziel ist eine harmonische Gesamtanlage. „Das klassische Grab hat nach wie vor Bestand“, sagt Spieckermann; er glaubt, dass die Nachfrage nach anonymen Gräbern in Zukunft wieder zurückgehen wird. Auf dem Kirchenfriedhof gibt es derartige Gräber ohnehin nicht, wohl aber Grabstellen für konfessionslose Menschen – die Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche ist hier keine Voraussetzung mehr für die Bestattung auf dem Kirchenfriedhof.

Seit Jahren schon hält die Elisabeth-Kirchengemeinde ganz unterschiedliche Grabanlagen ohne persönlichen Pflegeaufwand bereit. Grabstelle, Grabmal und Dauergrabpflege gehören zum Gesamtpaket, das das Friedhofsbüro anbietet – eine große Entlastung für Angehörige, die nicht regelmäßig zum Friedhof kommen können oder wollen. „Wir bemühen uns darum, individuelle Grabstellen kostengünstig oder für gehobene Ansprüche zur Verfügung stellen zu können“, sagt Bettina Praßler-Kröncke – mit dem Meineke-Trauergarten steht Interessierten eine weitere Möglichkeit offen.

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