„Hier fühlt man automatisch Verantwortung“

FSJ und Anerkennungsjahr im Kirchenkreisjugenddienst

Ein Team, das offen ist für neue Perspektiven (von links): Laura Schmidt, Anna Thumser, Franziska Feldmann und Liesa Rempe. Foto: Andrea Hesse
Ein Team, das offen ist für neue Perspektiven (von links): Laura Schmidt, Anna Thumser, Franziska Feldmann und Liesa Rempe. Foto: Andrea Hesse

„Ich habe in diesem Jahr viel über mich selbst gelernt“, erzählt Laura Schmidt. „Diese Zeit hat total viel verändert – mein ganzes Auftreten und mein Selbstbewusstsein.“ Gerade hat sie ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Kirchenkreisjugenddienst Burgwedel-Langenhagen beendet und wird noch in dieser Woche mit dem Studium beginnen. Sie hat sich für die Fächer Soziale Arbeit und Religionspädagogik an der Hochschule Hannover eingeschrieben und will damit den Weg weitergehen, den sie während ihres Jahres im Kirchenkreis schon ganz praktisch kennen lernen konnte. „Von Anna Thumser habe ich ganz viele Methoden gelernt, die ich im Beruf später bestimmt gut gebrauchen kann“, berichtet sie.

Anna Thumser ist Diakonin und Sozialpädagogin und im Kirchenkreis für die Schulkooperative Jugendarbeit verantwortlich. Seit nunmehr zwei Jahren begleitet sie die Freiwilligen im Kirchenkreisjugenddienst und hat gerade einen neuen Schützling an die Seite bekommen. Liesa Rempe aus Burgwedel ist seit dem 1. September Nachfolgerin von Laura Schmidt. Wie schon in den zwei Jahren zuvor wird ihre Stelle zur Hälfte vom Kirchenkreis finanziert; die andere Hälfte übernimmt die Landeskirche Hannovers im Rahmen ihrer theologischen Nachwuchsförderung.

Liesa kennt ihre Anleiterin Anna bereits aus der JuLeiCa-Ausbildung, denn neben der Schule engagierte sie sich ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit der St.-Petri-Kirchengemeinde. Nun hat sie das Gymnasium Großburgwedel verlassen und schnuppert für ein Jahr in die Tätigkeit einer Religions- und Sozialpädagogin hinein. Schon in den ersten Tagen hat Liesa gemerkt, dass diese Arbeit ganz anders ist als Schule: „Man muss einfach selbstständiger werden und selber an seine Termine denken. Hier hat man automatisch so ein Verantwortungsgefühl, schließlich will man die anderen nicht hängen lassen“, berichtet sie.

Gemeinsam mit Anna Thumser hat Liesa bereits an vielen verschiedenen Gremien teilgenommen. „Liesa war etwas erstaunt, mit wie vielen Leuten man ein und dasselbe Thema immer wieder besprechen muss“, lacht Thumser. „Ich finde es wichtig, wenn sie gleich lernt, die Strukturen in kirchlichen Zusammenhängen auch mal kritisch zu hinterfragen. Das hat Laura auch immer gemacht. So ein Blick von außen tut auch uns erfahrenen Kolleginnen und Kollegen mal ganz gut“, so die Anleiterin.

Das Besondere am Freiwilligen Sozialen Jahr sei, dass für grundlegende Lernprozesse Zeit ist. „Es geht erst einmal darum, Eindrücke zu sammeln und Erfahrungen zu machen“, erklärt Thumser. Die eigenen Fähigkeiten zu erkunden und sie gleich auszuprobieren, das sei wertvolle Zeit, in der junge Menschen sich auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft orientieren könnten.

Orientierungszeit brauchte auch Franziska Feldmann: Sie ist die Dritte im Team um Anna Thumser. Das Studium der Religionspädagogik und der Sozialen Arbeit, das Laura antritt, hat sie gerade beendet. Derzeit macht sie das sogenannte praktische Jahr oder Anerkennungsjahr, das die Ausbildung zur Diakonin abschließt. Nach der Schule war Franziska zunächst ein Jahr im Ausland und auch in den ersten Semestern ihres Studiums reiste sie viel und stellte sich dabei immer auch die Frage, wohin ihre berufliche Reise gehen soll. Allein das Fach Soziale Arbeit zu studieren, hätte ihr nicht gereicht; die Religionspädagogik ist für sie so etwas wie ein Schatz geworden. „Ich habe immer das Gefühl, ganz nah an den Menschen zu sein, wenn ich in meiner pädagogischen Arbeit auch den Glauben mit einbeziehe“, sagt sie. „Der Glauben ist eine mächtige Ressource.“

In zwei Wochen brechen Anna Thumser und ihre beiden jungen Kolleginnen auf zu einer Freizeit für junge Erwachsene in Dänemark. Während dieser Fahrt, so erzählt Anna Thumser, hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Zeit zum Entschleunigen und könnten frische Impulse für Leben und Glauben mitnehmen, um dann mit neuen Perspektiven in die Zukunft zu gehen. Mit solchen Lebensphasen kennen sich  auch Liesa und Franziska sehr gut aus.

 

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