Helfende Hände für Langenhagen gesucht

Kooperationsprojekt von Diakonie und Stadt ist angelaufen

Diakonie, Stadt und Kirche suchen Helfende Hände (von links): Doris Lange, Jessica Kind, Holger Grünjes, Eva Bender, Falk Wook und Jörg Engmann. Foto: Andrea Hesse
Diakonie, Stadt und Kirche suchen Helfende Hände (von links): Doris Lange, Jessica Kind, Holger Grünjes, Eva Bender, Falk Wook und Jörg Engmann. Foto: Andrea Hesse

„Dieses Projekt kann eine Lücke schließen“, ist Doris Lange überzeugt. „Oft sind es ja die kleinen Dinge, die menschlichen Kontakte, die wirklich helfen.“ Die Leiterin der Abteilung Soziales der Stadt Langenhagen freut sich darüber, dass in diesem Frühjahr eine „Herzensangelegenheit“ realisiert werden konnte: Am 1. April ging das Projekt „Helfende Hände“ an den Start.

Ziel des Projektes in Trägerschaft des Diakonieverbandes Hannover-Land ist der Aufbau eines Netzwerkes von ehrenamtlich Tätigen, die älteren und beeinträchtigten Menschen das Leben leichter machen wollen. „Dabei geht es nicht um pflegerische Tätigkeiten, sondern um Alltagsbegleitung“, betont Projekt-Koordinatorin Jessica Kind: um gemeinsame Spaziergänge und Spiele, um die Begleitung zum Arzt, zur Kirche oder auf den Friedhof, um Gespräche und den Besuch von Veranstaltungen, um Hilfe bei der Vorratshaltung und beim Kochen, ums Blumengießen und um viele alltägliche Dinge mehr.  

„Menschen, die über längere Zeit alleine leben, trauen sich selbst nichts mehr zu“, erklärt Doris Lange. Seit Jahren nehme die Zahl der isoliert lebenden Menschen in Langenhagen zu; Unterstützungsmöglichkeiten, auch und gerade im zwischenmenschlichen Bereich, seien daher immer wieder Thema in der Verwaltung. Vor diesem Hintergrund betont auch Jörg Engmann, Geschäftsführer des Diakonieverbandes Hannover-Land, die Relevanz des Projektes, das durch die Stadt Langenhagen und die Diakonie in Niedersachsen gefördert wird.

Jessica Kind, Diakonin und Sozialpädagogin, legt den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit als Koordinatorin für „Helfende Hände“ zunächst auf die Gewinnung von ehrenamtlich Mitarbeitenden. Sobald sie Menschen gefunden hat, die sich stundenweise in der Alltagsbegleitung engagieren möchten, sollen Schulungen beginnen: „Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen gut vorbereitet in die häuslichen Kontakte gehen“, sagt sie. Auch Eva Bender, Sozialdezernentin der Stadt Langenhagen, betont diesen Aspekt: „Eine gute Schulung der Ehrenamtlichen ist für die Qualität des Projektes extrem wichtig.“

Standort der Helfenden Hände sind die Räume des Diakonieverbandes Hannover-Land an der Walsroder Straße 141. Hier ist Koordinatorin Jessica Kind auch als Kirchenkreissozialarbeiterin tätig – ein Glücksfall für das Projekt, wie Jörg Engmann betont. In beiden Rollen ist sie im Aufbau von Kontakten und Netzwerken tätig – als „kompetente Aktivistin“, wie Pastor Falk Wook, Diakoniebeauftragter im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, sagt. Kirche und Stadt profitierten an dieser Stelle gemeinsam und auch der Diakonieverband gewinne an Relevanz in Langenhagen.

„Ich halte Projekte wie dieses für wesentlich für unser Zusammenleben“, sagt Superintendent Holger Grünjes. „Das, was hier geleistet wird, geschieht dennoch meistens im Stillen und wird wenig wahrgenommen – das gehört zum Wesen der kirchlichen Arbeit.“

In Zeiten der Corona-Pandemie ist sich Jessica Kind des Spagats, den sie zurzeit leisten muss, durchaus bewusst: „Es geht darum, die Balance zu finden zwischen der ausgestreckten helfenden Hand und dem notwendigen Abstand; das wirft viele Fragen zur konkreten Umsetzung unseres Projektes auf.“ Dennoch – vor Herausforderungen zurückzuschrecken ist nicht ihre Art. Beherzt, fröhlich und zugewandt wirbt sie um Menschen, die die Helfenden Hände ehrenamtlich unterstützen möchten – eine Aufgabe mit großen Gestaltungsmöglichkeiten und hoher sozialer Relevanz.

Jessica Kind ist unter 0511 – 7403613, 0178 – 1092986 oder helfendehaende.langenhagen@evlka.de zu erreichen.

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