Heimvorteil

Pastor Rainer Müller-Jödicke, Andacht für das Echo am 17.8.2013

© Hähling
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„Wie sieht es eigentlich in der Hölle aus?“ wollen die Konfirmanden von mir wissen. „Einfacher ist die Antwort, wie ich mir den Himmel vorstelle“, erwidere ich: „Da ist es hell und warm und allen, die da bei Gott sind, geht es gut.“ – „Tja“, meint Hanna, „dann ist das in der Hölle wohl genau das Gegenteil vom Himmel: Da ist es dunkel und kalt – und womöglich schreiben da alle vor Schmerzen!“

„Muss da eigentlich jemand von uns hin?“ fragt jemand in die Runde. Oh, da fallen uns gleich eine ganze Reihe von Namen ein. Alle, die in der Grundschule mal richtig geärgert wurden, können mir jemanden nennen, dem ich mal ein bisschen Angst vor der Hölle machen soll. Aber ich denke, dass lieber Gott selbst das entscheiden sollte, wer in seinen Himmel kommt und wer nicht. Dann erzähle ich den Konfirmanden, was ich glaube: „Jesus passt auf uns auf und kann uns helfen, dass wir in seines Vaters Reich hineinkommen.“

„Dann muss ich mir doch gar keine Gedanken darüber machen, wie es in der Hölle aussieht“, wirft Nele ein. „Ich glaube doch an Jesus. Dann wird der mich wohl erkennen und mich hineinlassen, wenn ich da an der Himmelstür stehe.“

Lukas ergänzt: „Und Jesus ist so etwas wie unser Anwalt!“ Das gefällt mir, denn es tröstet mich, wenn ich mir Gott als Richter vorstelle. Ich blicke die Konfirmanden an: „Darum sind wir ja hier bei der Kirche, damit ich euch erzähle, dass Jesus uns hier im Leben und auch danach hilft: Ich will mit euch in der Bibel lesen, worauf wir im Himmel hoffen und was wir tun und glauben können, damit wir da hinkommen.“

Mirko, der gern Fußball spielt, lehnt sich plötzlich ganz gelassen zurück und sagt: „Dann werden wir das wohl schaffen: Wenn wir wissen, wie das da oben so abläuft, dann haben wir da ja wohl Heimvorteil.“

 

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