Hast du heute schon gelobt?

Das ist eine gute Frage. Denn wenn wir unsere Kinder, Partner oder Mitarbeitenden loben, haben wir schon mindestens eine gute Tat am Tag vollbracht. Das Lob ist es, das Spielräume, Freiräume schafft, an denen Leben, Lieben, Gedeihen möglich ist. Es ist Toleranz, das weite Feld Gottes, welches das Wachstum seiner Schöpfung ermöglicht, so wie es schon in den Schöpfungsgeschichten im ersten Testament verheißen ist. Auch wenn wir zu oft die Aufforderung:“Seid fruchtbar und mehret euch verstanden haben als ein „Seid furchtbar und mehret euch.“ – Es ist ja auch kaum mehr als ein Buchstabenwechsel mit eklatanten Folgen. Lieber kritisieren wir und zeigen auf die Schwächen der Anderen. Und sehr gern stellen wir eine Herrschaftssituation her, in der Absicht dass wir uns über andere erhaben machen. Als Christen sind wir dazu aufgerufen, hier heilsam einzugreifen – also auch beim Einzelnen wie Jesus Wunden verbinden, wieder aufzurichten und Vorsorge zu treffen.
So ist auch die Arbeit im Pädagogischen Mittagstisch SATT & SCHLAU zu verstehen. Hier wird versucht, Vorsorge zu treffen, dass Kinder auf dem Weg der gesellschaftlichen Anpassung ins Leben nicht zerbrechen, sondern lernen, mit aufrechtem Gang ihr Leben zu leben – akzeptiert und offen für neue gesellschaftliche Möglichkeiten(Götz Aly). Dazu gehört vor allem auch das Loben.
Als Christen dürfen wir loben und Lob empfangen, dürfen wir Aufgerichtete sein und mit Lob und Herzlichkeit dazu da sein, andere aufzurichten damit wir alles als neue Menschen durch Jesus Christus auf dieser Erde wandeln können. Wir müssen nicht gesenkten Hauptes, sondern können erhobenen Kopfes, zuversichtlich und aufrecht den Weg gehen.
Aufrecht gehen können – ist das Lebenskonzept, das sich Gott für uns Menschen gedacht hat und das wollte Jesus uns, auch nicht nur von innen her, jeden Tag neu ermöglichen. „Du bist mein geliebtes Kind, an dir habe ich Wohlgefallen“, so hört Jesus Gottes Stimme bei seiner Taufe. Das gilt allen Menschen. Auch im Gottesdienst sollen wir so aufgerichtet werden, um wieder aufrecht durch die neue Woche gehen zu können.
(Falk Wook, Pastor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Zum Guten Hirten, Godshorn)