Gottesdienst ganz neu feiern
Nach 15 Monaten verabschiedet sich der „Gottesdienst to go“ aus Brelingen

Mitte März 2020 stand sie mit dem ersten „Gottesdienst to go“ in der Hand vor der Brelinger Kirche. Seitdem hat es an fast jedem Sonntag in Brelingen, Negenborn und Oegenbostel einen Gottesdienst zum Mitnehmen gegeben. „Insgesamt waren es mehr als 60“, erzählt Pastorin Debora Becker.
Zu Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020, als Präsenzgottesdienste komplett untersagt waren, bot sich mit dem Gottesdienst to go eine Möglichkeit, im kleinen Kreis, z. B. mit der Partnerin, dem Partner oder der Familie, gemeinsam Gottesdienste zu feiern. Als die später wieder in Präsenz möglich waren, entschieden Kirchenvorstand und Pastorin sich dafür, die Gottesdienste zum Mitnehmen trotzdem weiterzuführen. „Wir haben das gemacht, weil es auch nach dem Lockdown noch Menschen gab, für die ein Gottesdienstbesuch zu riskant war“, erzählt Marion Bernstorf, Vorsitzende des Kirchenvorstandes. „Zudem hatte es bis dahin ganz viele positive Rückmeldungen von Menschen aus unserer Kirchengemeinde gegeben, für die sich durch diese Art der Gottesdienste ein ganz neuer Zugang zu Glauben und Kirche bot.“
Mehr als ein Jahr lang konnten die Gottesdienste to go weiterhin angeboten werden: An fast jedem Sonntag hingen jeweils mehr als 40 ausgedruckte Exemplare in Brelingen und den Ortsteilen an dafür gespannten Leinen. „Regelmäßig wurden fast alle im Laufe einer Woche mitgenommen“, berichtet Marion Bernstorf.
Nun hat sich Pastorin Debora Becker in den Mutterschutz verabschiedet und wird im Herbst mit ihrer Familie Brelingen und ihre Kirchengemeinde verlassen, um in die USA zu ziehen. „Die Zeit unserer Gottesdienste to go geht damit nach 15 Monaten leider zu Ende“, sagt die Vorsitzende des Kirchenvorstandes. Der Aufwand für Layout und Druck sowie das Aufhängen an den verschiedenen Stationen und die Veröffentlichung im Internet seien in der Vakanzzeit niemandem zusätzlich zuzumuten.
„Mir persönlich war es eine große Freude, gerade in dieser Form für und mit Menschen zu predigen, im Geiste mit ihnen an den Küchentischen zu sitzen oder spazieren zu gehen und auf diese Weise ganz neue Gottesdienste zu feiern“, denkt Pastorin Debora Becker selbst an die vergangenen Monate mit vielen Gottesdiensten to go zurück.