Gleichmäßig sparen oder Schwerpunkte setzen?

Kirchenkreissynode diskutiert Gebäudebedarfsplanung

Die Region Wedemark stuft in ihrem Vorschlag die Kirche St. Michaelis Bissendorf (Foto) in die Kategorie A mit der anteilig höchsten Finanzierung ein, ebenso wie St. Georg Mellendorf. Foto: Andrea Hesse

Ausführlich beschäftigte sich die Kirchenkreissynode Burgwedel-Langenhagen jetzt während ihrer Sommersitzung im Gemeindehaus St. Marien Isernhagen mit der Gebäudebedarfsplanung in den vier Regionen des Kirchenkreises. Hintergrund ist die Notwendigkeit, zukünftig finanzielle Mittel für die Bauunterhaltung einzusparen.

Marko Balkenhol, Vorsitzender des Umwelt- und Bauausschusses (BUA) des Kirchenkreises, und Anne Rust, Leiterin der Abteilung Liegenschaften im Kirchenkreisamt, informierten die Synodalen anhand einer Präsentation über den Stand der Dinge. Vorausgegangen war ein umfangreicher Diskussionsprozess im BUA sowie im Kirchenkreisvorstand (KKV), fachlich begleitet von Anne Rust und ihrem Team. Im Anschluss an diesen Prozess hatten Gemeindevertreter*innen in den Regionen Burgwedel, Isernhagen und Wedemark jeweils einen Vorschlag entwickelt, wie die Sparvorgaben in der jeweiligen Region umgesetzt werden könnten. Die Region Langenhagen brachte zwei alternative Vorschläge ein; der eine unterzeichnet von der Elisabeth-Kirchengemeinde, der zweite von den übrigen sechs evangelischen Gemeinden in Langenhagen.

Grundlagen für die Vorschläge aus den Regionen waren das Gesamtbudget „Bau“ des Kirchenkreises, aufgeteilt auf die Regionen, und die durchschnittlichen Kosten der Unterhaltung kirchlicher Gebäude pro Quadratmeter. Daraus lassen sich rechnerisch finanzierbare Maximalflächen pro Region ermitteln. An welchem Ort, in welcher Größe und für welche Nutzung diese Flächen zukünftig mit finanziellen Mitteln des Kirchenkreises erhalten bleiben sollen – dazu sollten in den Regionen Konzepte entwickelt werden. „Wir wissen, was uns der Quadratmeter kostet und müssen jetzt, bezogen auf die Zahl unserer Mitglieder, die Frage beantworten: Wie viele Quadratmeter kann sich jede Region leisten?“, erklärte Balkenhol das Verfahren knapp und verständlich.

Bei den Überlegungen in den Regionen wurden Kirchen und Kapellen, Gemeindehäuser und Pfarrhäuser berücksichtigt und jeweils getrennt bewertet. Zum Einsatz kamen dabei verschiedene Faktoren, die Auskunft geben darüber, ob die Gebäude zukünftig unverändert, in geringerem Umfang oder gar nicht mehr aus landeskirchlichen Zuweisungen an den Kirchenkreis finanziert werden sollen.

In der Vorstellung der Vorschläge aus den Regionen in der Synode kamen unterschiedliche Perspektiven zum Ausdruck: Während sich beispielsweise die Elisabeth-Kirchengemeinde in Langenhagen die Stärkung einzelner Standorte und parallel die Aufgabe anderer wünscht, plädieren ihre Nachbargemeinden für gleichmäßige Kürzungen an allen Standorten.

In den kommenden Wochen haben die Regionen Zeit, weiter an ihren Konzeptentwürfen zu arbeiten und dabei möglicherweise auch in der Region Langenhagen auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Er wünsche sich eine solche einvernehmliche Lösung, erklärte Superintendent Dirk Jonas, während Marko Balkenhol darauf hinwies, dass die Entscheidung bei der Kirchenkreissynode liege, falls es keine Einigung auf einen gemeinsamen Vorschlag gebe. Jonas merkte darüber hinaus an, dass es noch völlig offen sei, ob die aus der Finanzierung fallenden Gebäude zukünftig aus Eigenmitteln der Gemeinden, durch Fundraising oder Vermietung finanziert werden könnten.

Die Kirchenkreissynode wird in ihrer Sitzung am 3. Dezember abschließend über die Vorschläge der Regionen beraten und dazu Beschlüsse fassen. Die Umsetzung der Kürzungen im Bau-Budget soll mit Beginn des nächsten Planungszeitraumes 2029 erfolgen; bei den sogenannten Bauergänzungsmaßnahmen werden die Kürzungen voraussichtlich bereits im kommenden Jahr umgesetzt.

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