„Es war mir eine Ehre, eure Pastorin zu sein“

Debora Becker wurde aus Brelingen verabschiedet

Superintendent Holger Grünjes entpflichtete Debora Becker von ihrem Dienst als Pastorin in Brelingen. Foto: Friedrich Bernstorf
Superintendent Holger Grünjes entpflichtete Debora Becker von ihrem Dienst als Pastorin in Brelingen. Foto: Friedrich Bernstorf

„Sie haben sich einen Namen als Predigerin gemacht und waren im besten Sinne des Wortes Pastorin.“ Mit diesen Worten verabschiedete Superintendent Holger Grünjes Pastorin Debora Becker jetzt aus ihrem Dienst in der Brelinger Kirchengemeinde. Sie habe sich mit den Menschen gefreut und sie habe mit ihnen getrauert, und ihr Stolz auf ihre Kirche, die Gemeinde und vor allem die Gemeinschaft im Dorf sei immer wahrnehmbar gewesen, fuhr Grünjes fort. Auch im Kirchenkreis habe Debora Becker wiederholt Aufgaben übernommen und den „Godi to go“ während der Coronazeit in ihrer Gemeinde zur Blüte gebracht.

Nur drei Tage nach ihrer Entpflichtung und Verabschiedung flog Debora Becker mit ihrem Mann Christian Becker und ihren beiden Töchtern in die USA. Dort wird die Familie in den kommenden zwei oder drei Jahren leben; Christian Becker tritt dort eine Stelle als Austauschoffizier in einer Abteilung des Pentagon an. Dennoch: Gemeinsam mit ihrer Familie werde sie eine tiefe Wurzel in Brelingen behalten, betonte Becker in ihrer Predigt. Sinnbildlich dafür hatte die Familie wenige Tage zuvor eine Eiche und damit den ersten Baum im Ereignis-Park der Kirchengemeinde Brelingen gepflanzt.

Neuanfänge gebe es vielfach im Leben, beruflich wie privat, wendete sich die Pastorin noch einmal an ihre Gemeinde: „Uns allen steht ein Aufbruch bevor.“ So stehe die Brelinger Kirchengemeinde vor einer Zeit ohne Pastorin oder Pastor; mit Blick auf den künftigen Stellenrahmenplan zudem auch vor einer Neustrukturierung: „Wir wissen nicht, wo wir am Ende stehen werden.“

Ein Fotobuch mit vielen Bildern aus gut zehn Dienstjahren überreichte der Kirchenvorstand zum Abschied. Foto: Friedrich Bernstorf
Ein Fotobuch mit vielen Bildern aus gut zehn Dienstjahren überreichte der Kirchenvorstand zum Abschied. Foto: Friedrich Bernstorf

„Wir werden dich und die Begeisterung, mit der du predigst und Gottesdienst feierst, vermissen“, betonte Pastorin Silke Noormann aus Mellendorf stellvertretend für alle Wedemärker Kolleginnen und Kollegen. Debora Becker habe mit Herz, Engagement und Liebe zum Dorf und den Menschen ihren Dienst getan und sowohl Tradition als auch Innovation gelebt.

Der Kirchenvorstand hatte für Debora Becker und alle Gottesdienstbesucherinnen und -besucher eine Fotoreise durch die zehneinhalb Dienstjahre der Pastorin vorbereitet. Die Vorsitzende Marion Bernstorf berichtete dabei unter anderem, dass die Ordination der jungen Pastorin im Jahr 2011 die erste überhaupt in der Brelinger Kirche gewesen sei und mit Debora Becker, die damals noch Knoblauch hieß, auch erstmals eine Pastorin ins Pfarrhaus einzog.

„Herr, hier ist gut sein“, zitierte Debora Becker in ihren Schlussworten den Trauspruch, den sie und ihr Mann gewählt hatten. Sie dankte der Gemeinde für Geduld, Liebe und Trost; in ihrem Herzen werde sie alle Erinnerungen aus zehn Jahren in Brelingen mitnehmen. „Es war mir eine Ehre, für zehn Jahre eure Pastorin zu sein“, schloss Becker. Die Menschen in der Brelinger Kirche dankten ihr mit einem langen Applaus im Stehen.

Zurück