„Es ist eine Frage der Haltung“

Erzieherin Monika Drotleff ist ausgebildete Krippenberaterin

„Es war eine sehr gute Ausbildung“: Monika Drotleff hat sich zur Krippenberaterin fortgebildet. Foto: Andrea Hesse
„Es war eine sehr gute Ausbildung“: Monika Drotleff hat sich zur Krippenberaterin fortgebildet. Foto: Andrea Hesse

„Es ist vor allem eine Frage der Haltung“, sagt Monika Drotleff, Erzieherin in der Kindertagesstätte der Emmaus-Kirchengemeinde in Langenhagen. „Dazu gehört, dass ich selbst das, was ich vermitteln möchte, vorlebe; dass ich jedem Kind die Freiheit gebe, sich individuell zu entwickeln, und dass ich es auch aushalte, wenn ein Kind sich verweigert.“

Mitte Februar hat Monika Drotleff, seit rund fünf Jahren in der Emmaus-Kita tätig, ein besonderes Zertifikat entgegengenommen: Nach Abschluss einer anderthalbjährigen Fortbildung beim Diakonischen Werk in Niedersachsen darf sie sich Krippenberaterin nennen. In insgesamt 150 Ausbildungsstunden sowie eigenen Praxisprojekten hat sie sich mit der Gestaltung der pädagogischen und strukturellen Arbeit mit Kindern bis zu drei Jahren beschäftigt und dabei eine Vielzahl von Einzelthemen bearbeitet: entwicklungspsychologische Grundlagen, die Eingewöhnung in der Krippe, Pflege und Versorgung, die sozial-emotionale Entwicklung kleiner Kinder, Lernen und Spielen, Bewegung als Bildungsmittel, die Entwicklung von Tagesstrukturen, Konfliktbegleitung und Inklusion. Hinzu kamen die Reflexion der eigenen Persönlichkeit und Haltung als Mittel in der pädagogischen Arbeit sowie die Schulung beraterischer Kompetenzen.

„Wir haben viele ganz unterschiedliche Methoden kennengelernt und eingeübt“, erzählt Monika Drotleff. „Unter anderem auch die Möglichkeit, Themen durch Übungen und Selbsterfahrung zu vermitteln.“ Sehr eindrucksvoll wurde gerade diese Methode in einer Präsentation während der Abschlussfeier zur Fortbildung gezeigt: „Stellen Sie sich vor, plötzlich steht jemand vor Ihnen und schiebt Ihnen einen Löffel mit etwas Undefinierbarem in den Mund“, schildert Martina Schreiber, Leiterin der Emmaus-Kita, diese Erfahrung. Sehr eindringlich ließ sich daran nachvollziehen, wie sich kleine Kinder, denen ungefragt „gesunde Dinge“ in den Mund geschoben werden, fühlen müssen.

Von den Kenntnissen, die Monika Drotleff während ihrer Fortbildung erworben hat, soll nicht nur die Emmaus-Kita etwas haben: „Es ist geplant, dass auch die übrigen Einrichtungen im Kirchenkreis von ihrer Beratungskompetenz profitieren“, berichtet Martina Schreiber. Christiane Höppner-Groth, bis 2016 pädagogische Leitung der Kindertagesstätten in Trägerschaft des Kirchenkreises, hatte diese Idee initiiert und Monika Drotleff kann sich sehr gut vorstellen, ihr Wissen weiterzugeben: „Vielleicht kann es Teamberatungen, Fortbildungstage und eine Arbeitsgruppe ‚Krippe‘ auf Kirchenkreisebene geben“, überlegt sie. Konkrete Angebote sollen in den kommenden Monaten entwickelt werden. 

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