Erster Kontakt mit der Idee der Partizipation

Projekt „PaKuBi“ des Diakonieverbandes erreichte 120 junge Menschen

Friederike Nerge (vorne, von links), Lisa-Marie Ochsmann und Amani Al Mistrihi mit ihren Kolleg:innen vom Migrationsfachdienst des Diakonieverbandes. Foto: Dethard Hilbig/Diakonie
Friederike Nerge (vorne, von links), Lisa-Marie Ochsmann und Amani Al Mistrihi mit ihren Kolleg:innen vom Migrationsfachdienst des Diakonieverbandes. Foto: Dethard Hilbig/Diakonie

„Mit den verschiedenen Angeboten im Projekt PaKuBi haben wir 120 Jugendliche und junge Erwachsene erreicht“, berichtet Lisa-Marie Ochsmann vom Migrationsfachdienst des Diakonieverbandes Hannover-Land. „Damit sind wir wirklich zufrieden.“

„PaKuBi“, das steht für Partizipation, Kultur und Bildung; darüber hinaus spielte auch die Politik im Rahmen des Projektes eine wichtige Rolle. Von Juni 2021 bis Mai 2022 bot Ochsmann im Team mit ihren Kolleginnen Friederike Nerge und Amani Al Mistrihi eine Reihe von Treffen und Veranstaltungen im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen an; ein Workshop fand außerdem in Neustadt am Rübenberge statt. Zielgruppe waren junge Menschen von 15 bis 27 Jahren; als Muttersprache brachten die Teilnehmer:innen Arabisch, Deutsch, Englisch, Russisch und Ukrainisch mit.  „Einige von ihnen sind im Projekt zum ersten Mal mit der Idee der Partizipation in Kontakt gekommen – für sie war es eine wichtige Erkenntnis, Dinge mitgestalten zu können“, erzählt Lisa-Marie Ochsmann.

Ziel des Projektes PaKuBi war es, junge Menschen dafür zu gewinnen, sich mit gesellschaftlich relevanten Themen und der Politik auseinanderzusetzen. So gelang es den drei Projektleiterinnen, Treffen mit den Burgwedeler Kommunalpolitikerinnen Bianca Fitzthun und Karin Beckmann sowie dem Bundestagsabgeordneten Dr. Hendrik Hoppenstedt zu organisieren – Anlässe, bei denen lebhaft diskutiert wurde. „Insbesondere Hendrik Hoppenstedt konnte bei den Jugendlichen punkten, weil er regelmäßig mit Angela Merkel simst“, erzählt Ochsmann lachend.

Besuch der Gruppe im Zoo Hannover. Foto: Lisa-Marie Ochsmann
Besuch der Gruppe im Zoo Hannover. Foto: Lisa-Marie Ochsmann

Zum PaKuBi-Angebot gehörten auch ein transkulturelles Training mit dem hannoverschen Trainer für Friedensbildung und Konfliktbearbeitung Christoph Pinkert, ein Besuch im Zoo Hannover und ein festes Gruppentreffen an jedem Freitagabend mit Gesprächen, Pizza, Sport und Spielen. Mädchen und junge Frauen kamen in Burgwedel zum Frühstück zusammen, um sich über für sie relevante Themen wie Feminismus und Selbstbestimmung auszutauschen. In zwei Kooperationsveranstaltungen mit dem Gymnasium Langenhagen und der Leineschule in Neustadt wurde zu Fragen von Gerechtigkeit, Identität, Feminismus, Wertschätzung und Vielfalt gearbeitet. Gefördert wurde das Projekt durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.

„Spannend war auch ein Workshop mit Teamer:innen aus der evangelischen Jugend zur kirchlichen Jugendarbeit“, berichtet Ochsmann. Während zu Beginn der inhaltlichen Arbeit die Frage „Ist Kirche für alle da?“ von den meisten positiv beantwortet wurde, wurden im weiteren Verlauf auch Erfahrungen von Alltagsrassismus und Ausgrenzung thematisiert. „Wer wird hier ausgeschlossen?“ – so lautete die zentrale Frage zum Ende des Workshops.

„Begeisterung oder auch nur ein Bewusstsein gegenüber der Politik, der Einsatz für eigene Interessen und eine Vorstellung von Partizipation – das alles ist sehr wichtig für junge Menschen“, sagt Ochsmann.  Eine vielfaltssensible und rassismuskritische Jugendarbeit hält sie für unerlässlich und zieht vor diesem Hintergrund ein sehr positives Fazit zum Projekt PaKuBi. Als hilfreich erlebte sie es auch, dass mit Amani Al Mistrihi eine nicht-deutsche Person und Person of Color zum Team gehörte und ihre Perspektive einbrachte. „Sie hatte auch einen anderen Zugang zu den Jugendlichen und ihren Familien, das hat viel zum Erfolg beigetragen.“

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