Engel und Hirten auf der Schnuckenweide
Weihnachtsfotos und ein Video aus der Martinskirche

„Dann machen wir unser Krippenspiel dieses Jahr eben anders“, sagte Rainer Müller-Jödicke, holte die Kostümkisten vom Dachboden und brachte sie in die Kita. In all den Vorjahren hatten stets bis zu 50 Kinder, gemischt aus allen Jahrgängen, die Geschichte von Jesu Geburt in der Engelbosteler Kirche aufgeführt. Weil die Kinder aktuell jedoch in Kindergarten und Schule in Kohorten getrennt spielen und lernen, ist ein klassisches Krippenspiel in diesem Jahr nicht möglich – sehr zum Bedauern des Engelbosteler Pastors.
„Ich finde es immer toll, wenn wir als Kita etwas mit unserer Kirchengemeinde zusammenmachen“, begrüßte ihn Kita-Leiterin Frauke Kiel und griff sogleich die Idee auf, mit den kleinsten Gemeindegliedern die Weihnachtsgeschichte in Standbildern nachzustellen. Da selbst in der Kita die Gruppen getrennt betreut werden, gab es in jeder Gruppe eine eigene Maria und einen eigenen Josef für die Fotos. Die Kinder kannten es bereits aus Familiengottesdiensten, dass Bibelgeschichten nachgestellt, fotografiert und dann auf der Leinwand in der Kirche gezeigt werden.
„In unseren Weihnachtsgottesdiensten wollen wir diese Fotos zeigen“, erläutert Diakon Merlin Langrehr, der sechs Szenen mit den Kindern fotografierte: Maria und Josef, Hirten und Engel, den Boten des Kaisers Augustus, den Wirt der Herberge und sogar einen Esel.
„Fürs Lokalkolorit sind wir mit den Kindern an besondere Orte in Engelbostel gegangen“, erzählt Müller-Jödicke von einer besonderen Idee. An der örtlichen Verwaltungsstelle ließ der Pastor die Volkszählung des Kaisers Augustus durch einen Boten ankündigen, und daran, dass die heilige Familie keinen Raum in einer Bethlehemer Herberge finden konnte, wurde natürlich vor dem Dorfgasthof erinnert. Gastwirt Christian Tegtmeyer nahm die Engel und Hirten dann mit auf seine Heidschnuckenweide, wo Müller-Jödicke mit ihnen über die Botschaft der Engel an die Hirten sprach. Schließlich zogen alle weiter zum Stall von Manfred Auras, der die Schar mit einem handzahmen Kälbchen im Stroh erwartete, sodass sogar die Krippenszene wunderbar nachgestellt werden konnte.
Gemeinsam mit den Engelbostelern Stephanie und Fritz Hamburg produzierten Pastor Müller-Jödicke, Merlin Langrehr, Vikar Hendrik Hundertmark und Kirchenmusiker Holger Kiesé darüber hinaus einen Gottesdienstfilm aus der Martinskirche. „Wenigstens digital können in diesem Jahr auch diejenigen, die nicht selbst kommen können, einen Weihnachtsgottesdienst aus unserer Martinskirche mitfeiern“, erklären sie ihr Engagement.