Einmalig in Niedersachsen

„Die Arche“ erhält das Zertifikat „Fit Kid“

Regina Kießling (von rechts), Sigrid Bergmann, Dorothee Seelhorst und Pastorin Birgit Birth freuen sich gemeinsam mit dem Team, mit Eltern und Kirchenvorstand über das Zertifikat. Foto: A. Hesse
Regina Kießling (von rechts), Sigrid Bergmann, Dorothee Seelhorst und Pastorin Birgit Birth freuen sich gemeinsam mit dem Team, mit Eltern und Kirchenvorstand über das Zertifikat. Foto: A. Hesse

„Die Arche“, die Kindertagesstätte der evangelisch-lutherischen Christophorus-Kirchengemeinde, ist niedersachsenweit etwas Besonderes: Die Einrichtung hat kürzlich das Fit-Kid-Zertifikat erhalten – in ganz Deutschland gibt es nur 17 damit ausgezeichnete Kitas, in Niedersachsen ist „Die Arche“ die erste.

„Fit Kid“ ist das Motto der „Gesund-Essen-Aktion für Kitas", die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entwickelt wurde; sie ist Teil des Nationalen Aktionsplans „In Form – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“. Gefördert wird das Programm durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; ausgeschrieben wurde es aufgrund der Einsicht, dass Ernährungsgewohnheiten maßgeblich in den ersten Lebensjahren geprägt werden. Neben dem familiären Umfeld spielen Tageseinrichtungen für Kinder dabei eine wichtige Rolle: „Schon in den Jahren vor der Einschulung entwickeln Kinder ihre Grundeinstellung zur Ernährung“, sagt Regina Kießling, Leiterin der Arche. Dabei bekommt die Betreuungszeit außerhalb der Familie eine zunehmende Bedeutung: Bis zu zehn Stunden täglich sind die Kinder der Arche in der Einrichtung.

Um Kindertagesstätten für ihre wichtige Rolle in Sachen Ernährung fit zu machen, hat die DGE für das Projekt „Fit Kid“ die Verbraucherzentralen mit ins Boot geholt: Dorothee Seelhorst von der Verbraucherzentrale Niedersachsen war im vergangenen Jahr ein häufiger Gast in der Arche. „Wir betreuen die Kitas auf dem Weg zum Zertifikat, das dann nach der entsprechenden Prüfung von der DGE verliehen wird“, erklärt die Diplom-Ökotrophologin. Ende 2011 wurden dafür die Standards bundesweit festgelegt; darin werden hohe Anforderungen an den Speisenplan, an Herstellung und Auswahl der Lebensmittel, an die Hygiene und auch an die Vermittlung von Wissen an die Kinder festgelegt. Dem entsprechend gibt es für die Kinder der Arche täglich Reis, Nudeln oder Kartoffeln und Salat oder Gemüse, aber höchstens zweimal wöchentlich Fleisch. Auf die Verwendung von Konserven wird weitestgehend verzichtet, ebenso auf den Einsatz getrockneter Kräuter – frisch oder tiefgekühlt ist die Devise. Auch auf Nachhaltigkeit beim Einkauf wird geachtet: Fisch etwa kommt nur aus zertifiziert nachhaltiger Fischerei, Obst und Gemüse wird entsprechend der Saison in einem Bioland-Betrieb in der Region eingekauft, Vollkornbrot direkt in einer örtlichen Bäckerei. „Das alles war nur möglich, weil bei uns immer schon frisch gekocht wurde und unser Küchenteam um Hauswirtschaftsleiterin Sigrid Bergmann topfit ist“, sagt Regina Kießling. Dorothee Seelhorst kann dem nur zustimmen: „Es macht sich natürlich bezahlt, wenn in einer Einrichtung auch in der Küche Fachkräfte arbeiten“, sagt sie. Das allein macht das Besondere an der Arche aber nicht aus – hier kommt noch großes Engagement und viel Begeisterung hinzu. Alle Beteiligten haben den aufwändigen Zertifizierungsprozess mitgetragen: Team, Pfarramt, Kirchenvorstand, Kirchenkreis und natürlich die Elternschaft haben dafür an einem Strang gezogen.

Ein Jahr dauerte die Zertifizierung; in dieser Zeit gab es verschiedene Teamfortbildungen und Bestandsaufnahmen, einen speziellen Elternabend und auch eine Visualisierung des wöchentlichen Speiseplans für die Kinder der Einrichtung. Ab August wird das Projekt dann noch abgerundet: Für alle Kinder aus Kita und Krippe wird es ein gesundes Frühstück in der Einrichtung geben, an das ebenso hohe Ansprüche wie an das Mittagessen gestellt werden.

„Das Team der Arche ist hoch motiviert, und die ganze Kita ist einfach prima“, sagt Dorothee Seelhorst begeistert – sie hat die Altwarmbüchener Kita als eine Art Best-Practice-Beispiel in ihre Präsentation des Fit-Kid-Projektes aufgenommen.

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