Ein verlässliches Netz für Familien
In Mellendorf gibt es jetzt das evangelische Familienzentrum emilie

„emilie“ hat eine fast zehnjährige Entstehungsgeschichte: „Als wir uns vor knapp zehn Jahren erste Gedanken über die Einrichtung von Krippengruppen gemacht haben, kam uns auch schon der Gedanke an ein Familienzentrum in den Sinn“, erzählt Silke Noormann, Pastorin der Kirchengemeinde St. Georg in Mellendorf. Dieser Gedanke war und ist naheliegend: Für viele Familien ist die Kirchengemeinde erste Anlaufstelle wenn es darum geht, Kontakte zu knüpfen oder geeignete Beratungsmöglichkeiten und Angebote zu finden.
In diesem Frühjahr nun konnte das evangelische Familienzentrum emilie in Mellendorf realisiert werden: Ab sofort hat es seinen Ort am Kirchweg 3 in Mellendorf, im sogenannten Brunnenzimmer des Gemeindehauses. Anke Cohrs, seit 37 Jahren als Erzieherin in der evangelischen Kindertagesstätte an der Krausenstraße in Mellendorf tätig, hat im Umfang einer halben Stelle die Koordination übernommen, Träger der neuen Einrichtung ist der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen.
Etwa 40 Familienzentren in evangelischer Trägerschaft gibt es in der hannoverschen Landeskirche; sie alle bieten Familien ein verlässliches soziales Netz. „In unserem Familienzentrum wollen wir Nachbarschaft und Gemeinschaft leben – noch stärker, als wir das als Kirchengemeinde ohnehin schon tun“, sagt Silke Noormann. Keimzelle für emilie ist die Kindertagesstätte St. Georg an der Krausenstraße, in der Familien seit mehr als 50 Jahre eine verlässliche Begleitung erleben.
„Wir stellen immer wieder fest, wie groß die Verunsicherung und der Beratungsbedarf in den Familien sind“, sagt Kita-Leiterin Caren Holstein-Lemke. „Vor diesem Hintergrund schätzen Eltern das haltgebende System der evangelischen Kita sehr.“ Dieses System wird nun mit dem Familienzentrum weiter ausgebaut: Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern werden zurzeit Beratungs- und Unterstützungsangebote vorbereitet, außerdem Begegnungsmöglichkeiten wie ein Elterncafé, musikalische und Spielangebote für Kinder und thematische Angebote für Eltern. Für September ist eine Umfrage geplant, mit der ganz konkret der Bedarf von Familien in der Wedemark ermittelt werden soll. Der Begriff „Familie“ ist dabei bewusst weit gefasst: „Wir sprechen damit auch Menschen an, die ihre Eltern pflegen oder ältere Menschen, die einen Teil ihrer Zeit gerne als Wunschgroßeltern mit Kindern verbringen möchten“, erklärt Silke Noormann.
Für zunächst drei Jahre ist die Finanzierung des Familienzentrums emilie durch Mittel des Kirchenkreises und des Diakonischen Werkes in Niedersachsen gesichert; auch Spendengelder aus der St.-Georgs-Kirchengemeinde fließen in das Projekt emilie ein. „Wir verstehen uns als unterstützendes und ergänzendes Angebot in einer familienfreundlichen Kommune Wedemark“, sagt Anke Cohrs, die mit dem Angebot des Familienzentrums Wedemärker Familien unabhängig von ihrer Konfessionszugehörigkeit erreichen möchte. Dennoch: „Wo evangelisch drauf steht, ist auch evangelisch drin“, sagt Pastorin Silke Noormann. „Wir haben das Familienzentrum aus unserer christlichen Motivation heraus gegründet und wir machen hier auch ein Angebot zur religiösen Erziehung.“
Koordinatorin Anke Cohrs ist unter Telefon 05130 – 609 08 41 oder info@emilie-wedemark.de im Familienzentrum emilie zu erreichen. Eine Sprechzeit bietet sie zunächst mittwochs von 14.30 bis 16 Uhr am Kirchweg 3 an; weitere Sprechzeiten werden folgen. Erste Informationen zu emilie gibt es auch auf der Webseite www.emilie-wedemark.de.