Ein Musterbeispiel für Dorfentwicklung

Neue Krippe der evangelischen Kita in Engelbostel nimmt die Arbeit auf

Gemeinsame Freude über die neue Krippe (von links): Dorothee Meyer, Rainer Müller-Jödicke, Frauke Kiel, Christiane Höppner-Groth und Sabine Giesa. Foto: A. Hesse
Gemeinsame Freude über die neue Krippe (von links): Dorothee Meyer, Rainer Müller-Jödicke, Frauke Kiel, Christiane Höppner-Groth und Sabine Giesa. Foto: A. Hesse

Vor etwa zwei Jahren hatte der Kirchenvorstand der Martinskirchengemeinde Engelbostel-Schulenburg begonnen, sich Gedanken über die Einrichtung einer Krippe zu machen. „Zunächst dachte ich, dass es dafür in unserem Dorf keinen Bedarf gibt“, erzählt Kirchenvorsteherin Jutta Köster, doch sie ließ sich schnell eines Besseren belehren. Zunächst gab es den Plan, die Kindertagesstätte der Gemeinde auf dem Kirchengelände um einen Neubau zu erweitern; aus Kostengründen wurden diese Überlegungen aber bald verworfen. Nach einiger Zeit der Suche im Ort wurde dann ein geeignetes Objekt gefunden: Der frühere Netto-Markt an der Wilhelm-Hirte-Straße wurde innerhalb von fünf Monaten komplett umgebaut und saniert; aus dem fensterlosen Flachbau wurde dabei ein ansehnliches Gebäude, in dem man sich sofort wohlfühlt.

Die Geschichte der neuen Krippe, die als Außenstelle der Kita der Martinskirchengemeinde in Trägerschaft des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen geführt wird, ist ein Musterbeispiel dafür, wie Dorfentwicklung funktionieren kann. Gebäude und Grundstück gehören der Engelbosteler Erbengemeinschaft Meyer: Die drei Schwestern Dorothee Meyer, Sabine Giesa und Carola Puschmann sind Enkelinnen von Wilhelm Hirte, der den früheren Lebensmittelmarkt an dieser Stelle noch selbst ins Dorf geholt hatte. Damit das Gebäude als Krippe genutzt werden kann, nahmen Dorothee Meyer und ihre Schwestern rund 220.000 Euro in die Hand; damit erhielt das Haus den Standard eines Neubaus. Die notwendigen Arbeiten wurden fast ausschließlich von Handwerksbetrieben aus Engelbostel ausgeführt: „Die beteiligten Handwerker haben alle ein Kind in einer unserer Gemeindegruppen oder in unserer Kita“, sagt Pastor Rainer Müller-Jödicke.

Träger der neuen Krippe wie auch der Kindertagesstätte der Martinskirchengemeinde ist der Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, der für den Krippenausbau Landesmittel in Anspruch nehmen konnte. Diese Mittel fließen als Gegenfinanzierung für die Investitionskosten in Form von Mietzahlungen an die Erbengemeinschaft. „Unser Opa hätte sich riesig gefreut, wenn er das noch hätte erleben können“, sagt Dorothee Meyer – ihr Großvater hatte vor Jahrzehnten schon den Mietvertrag mit dem Kinderladen Engelbostel, ebenfalls an der Wilhelm-Hirte-Straße gelegen, abgeschlossen.

Frauke Kiel, Leiterin der Kindertagesstätte der Martinskirchengemeinde, kehrte für die Schlüsselübergabe in der neuen Krippe extra einen Tag früher aus dem Urlaub zurück und freute sich sehr, dass die Bauarbeiten fristgerecht abgeschlossen worden waren. Gemeinsam mit Annemarie Henning und Christiane Höppner-Groth, der kaufmännischen und pädagogischen Leitung der Kitas in Trägerschaft des Kirchenkreises, hatte sie viel Arbeit in Planung und Realisierung der neuen Krippe investiert und freut sich nun auf die Arbeit vor Ort. Große Freude auch bei Kirchenvorsteherin Jutta Köster und Pastor Rainer Müller-Jödicke: Angefangen bei den Ein- und Zweijährigen kann die Engelbosteler Kirchengemeinde jetzt für Kinder und Jugendliche in jedem Alter und ihre Familien ein Angebot machen.

Offiziell eröffnet wird die Krippe an der Wilhelm-Hirte-Straße übrigens am Freitag, 20. September: Dann, wenn die ersten Kinder schon Leben ins Haus bringen, wird die neue Einrichtung in der Zeit zwischen 15 und 17.30 Uhr mit einem Tag der offenen Tür gefeiert.

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