Ein Fruchtwald für Elze-Bennemühlen
Konfis pflanzen 16 Obst- und Nussbäume auf dem Pfarrgelände

Anna und Maria Wisomiersky müssen sich an diesem kühlen Morgen ziemlich anstrengen: Die Zwillingsschwestern, Konfirmandinnen der Kirchengemeinde Elze-Bennemühlen, wollen einen jungen Apfelbaum auf der Wiese schräg hinter dem Pfarrhaus pflanzen. Schnell stellen sie fest, dass es gar nicht so einfach ist, das notwendige Loch zu graben: Der Boden ist vollständig durchwurzelt und es braucht zwei oder drei Versuche, bis der erste Spatenstich gelingt. Dennoch sind die Schwestern mit Freude dabei: Gemeinsam mit den übrigen Konfis der Kirchengemeinde pflanzen sie an diesem Tag insgesamt 16 Obst- und Nussbäume, die in den kommenden Jahren zum „Fruchtwald“ heranwachsen sollen.
„Es wird natürlich ein paar Jahre dauern, bis die Bäume nennenswert Frucht tragen“, sagt Pastor Maik Schwarz. Dennoch freut er sich schon auf die Zeit, wenn auf dem Pfarrgelände Äpfel, Pflaumen, Kirschen, Nüsse und Esskastanien reifen: „Wir könnten aus den Äpfeln Saft herstellen und ihn beim Adventsmarkt ausschenken“, blickt er in die Zukunft. Ein anderer Aspekt spielt aktuell aber eine noch größere Rolle: „Die Bewahrung der Schöpfung und was man selbst dafür tun kann sind wichtige Themen im Konfirmandenunterricht“, sagt Bernhard Orlowski, Vorsitzender des Elzer Kirchenvorstandes. Er freut sich auch darüber, dass die Konfirmandinnen und Konfirmanden sich selbst ein kleines „Denkmal“ auf dem Pfarrgelände errichten können: „Wenn sie in 25 Jahren zur Silbernen Konfirmation kommen, können sie ihren Kindern zeigen, welchen Baum sie gepflanzt haben – das wird etwas Besonderes sein.“

Unterstützt und ehrenamtlich angeleitet wurden die Konfis von Tanja Frost, die beruflich im Gartenbau beschäftigt ist. „Ich freue mich, ihnen hier etwas über das Pflanzen von Bäumen beibringen zu können – vielleicht haben sie dann auch selbst einmal Lust, einen Baum zu pflanzen“, sagt sie. Auf der Pfarrwiese achtet sie darauf, dass die Pflanzlöcher tief genug ausgehoben und die jungen Bäume mit Kokosband sicher an ihrem jeweiligen Pflock angebunden werden. Maik Schwarz bringt währenddessen mit der Schubkarre Mutterboden zu jedem Pflanzloch, während Bernhard Orlowski beim Setzen der Pfähle hilft.
Bei der Baumauswahl beraten wurden Maik Schwarz und seine Frau Maisa Wadi-Schwarz von der Wedemärker Baumschule Schmidt. „Wir haben versucht, eine gute Mischung von Bäumen zu finden, die zu unserer Gegend passen“, erzählt Maisa Wadi-Schwarz. Finanziert wurden die jungen Bäume durch das freiwillige Kirchgeld, das vor zwei Jahren von der Kirchengemeinde für das Pfarrgelände erbeten worden war. Mit dem Fruchtwald wird nun das erste Projekt Realität – für alle Menschen in der Gemeinde, wie Schwarz betont. Über den Kirchenwald an der Pfarrscheune soll der Fruchtwald bald zugänglich sein und in ein paar Jahren darf dann von allen Bäumen genascht werden.